Ein Flugverkehrsleiter von Skyguide und ein Pilot der Luftwaffe müssen sich nach einem tödlichen F/A-18-Absturz am Sustenpass 2016 vor Gericht verantworten. Der Auditor der Militärjustiz hat gegen beide Anklage erhoben, wie die Militärjustiz am Freitag mitteilte.
Die beiden müssen sich wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Nichtbefolgung von Dienstvorschriften, der fahrlässigen Störung des öffentlichen Verkehrs sowie des fahrlässigen Missbrauchs und Verschleuderung von Material verantworten.
Für sie gilt bis zu einem rechtsgültigen Urteil die Unschuldsvermutung. Bei dem Absturz vom 29. August 2016 war der Pilot David G.* (27) ums Leben gekommen. Einsatzkräfte fanden einen Tag nach dem Unglück seine Leiche zwischen den Wrackteilen.
Die F/A-18 C Hornet der Schweizer Luftwaffe war mit der westlichen Bergflanke des Hinter Tierberg in der Region Sustenpass kollidiert. Das Flugzeug wurde durch den heftigen Aufprall vollständig zerstört.
58 Sekunden nach den Anweisungen zerschellte die F/A-18
Wie die Untersuchungsrichter in ihrem Schlussbericht festhalten, ereignete sich der Unfall im Rahmen eines Kampfflugtrainings. Kurz nach dem Start der Zweierpatrouille auf dem Militärflugplatz Meiringen wollte David G. seinen Radar auf das Flugzeug des vorausfliegenden Piloten aufschalten, damit er ihm mit seinem Radar folgen konnte. Dies misslang jedoch.
In der Folge nahm G. Kontakt mit dem Flugverkehrsleiter von Meiringen auf, um weitere Instruktion zu erhalten. Dieser gab ihm die Anweisung, auf eine Flughöhe von 10'000 Fuss (3048 m) zu steigen. Der Pilot führte die Anweisungen des Flugverkehrsleiters aus.
58 Sekunden nach diesem letzten Funkverkehr kollidierte der Pilot auf einer Höhe von 3'319 m ü. M. ca. 11 Meter unterhalb des Grats des Hinter Tierbergs mit der Westflanke des Bergs. (jmh/SDA)
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