Todesfall
Extrembergsteiger Ueli Steck soll in Nepal beerdigt werden

Ueli Steck soll seine letzte Ruhe in Nepal finden. Nach Angaben von Stecks Sprecher ist es der Wunsch seiner Familie, dass der verstorbene Extrembergsteiger im Himalaya-Land beerdigt wird. In der Schweiz soll es später eine Gedenkfeier geben.
Publiziert: 30.04.2017 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:07 Uhr
Der Schweizer Bergsteiger Ueli Steck in einer Aufnahme vom September 2015. Der Berner Oberländer starb bei einer Expedition im Himalaya. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Ueli Steck habe Nepal geliebt und bei den Sherpa und deren Familien viele Freunde gehabt, sagte Stecks Sprecher Andreas Bantel der Nachrichtenagentur sda. Die Familie wünsche sich deshalb, dass Steck in Nepal beerdigt werde. «Ueli soll in Nepal bleiben.»

Stecks Angehörige reisen laut Bantel schnellstmöglich nach Nepal. Die Beerdigung wird schon in den nächsten Tagen stattfinden - wie es im buddhistisch geprägten Land üblich ist. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch in der Schweiz des abgestürzten Bergsteigers gedacht werden.

Der Berner Extrembergsteiger war am Sonntagmorgen bei einer vorbereitenden Erkundungstour in der Nähe des Mount Everest abgestürzt. Rettungskräfte konnten den 40-Jährigen nur noch tot bergen.

Stecks Leiche wurde am Sonntag bereits in die Hauptstadt Kathmandu überführt. Dort werde die Familie Abschied nehmen können von ihm, sagte Bantel. Sie hoffe auch auf mehr Informationen zu den Umständen des Unfalls.

Seine Familie sei unendlich traurig. Sie bat zudem darum, auf Spekulationen um die Todesumstände zu verzichten. Stecks Umfeld will die Öffentlichkeit informieren, sobald gesicherte Erkenntnisse vorliegen.

Steck sei allein unterwegs gewesen, als er zwischen Camp I und Camp II am Fusse des Everest 1000 Meter in die Tiefe gestürzt sei, sagte Mingma Sherpa von «Seven Summits Trecks». Die Firma hatte Stecks jüngste Expedition im Himalaya mitorganisiert.

Steck sei um ungefähr 10 Uhr am Sonntagmorgen verunglückt, sagte Mingma Sherpa weiter. Er und sein Team seien sehr traurig über den Verlust eines «ausgezeichneten Bergsteigers und sehr netten Menschen», sagte er.

Auch Sportlerkolleginnen und -kollegen reagierten traurig. Die Nidwalder Bergführerin und Extremsportlerin Evelyne Binsack nannte Stecks Tod auf blick.ch «eine Katastrophe». Steck habe vermutlich «zwei Seelen in seiner Brust gehabt».

Sportminister Guy Parmelin schrieb in einer Stellungnahme, leider sei Stecks Aussage «Scheitern heisst Sterben» nun «zur traurigen Prophezeiung» geworden. Der Bundesrat sprach den Angehörigen sein Beileid aus.

«Steck war einer der Besten, verschob Grenzen, und doch blieb er immer bescheiden», schrieb Parmelin und würdigte Stecks «Leistungen, seine Willenskraft und seine Haltung». Steck sei seine Aufgaben «mit höchstem Respekt und Sorgfalt» angegangen.

Steck befand sich seit Anfang April zu einer neuen Extrem-Expedition beim Mount Everest. Er wollte den höchsten Berg der Welt (8848 Meter über Meer) besteigen und von dort so rasch wie möglich zum daneben gelegenen Lhotse (8511 Meter über Meer) weiter gehen. Die Tour wollte er ohne Sauerstoffflasche absolvieren.

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