«Wenn Sie gebremst hätten, würde meine Tochter noch leben!»
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Todescrash vor Gericht:«Hätten Sie gebremst, würde meine Tochter noch leben»

Todescrash von Bülach ZH vor Gericht – Branko Ivanovic (68) spricht zum Chauffeur
«Wenn Sie gebremst hätten, würde meine Tochter noch leben!»

2017 verloren Sanja T. (†38) und ihr ungeborenes Kind bei einem Autounfall in Bülach ZH ihr Leben. Am Freitag stand der Lieferwagenfahrer, der den Unfall verursacht hatte, vor Bezirksgericht. Ihm droht eine bedingte Geldstrafe.
Publiziert: 09.10.2020 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2020 um 20:59 Uhr
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Sanja T. (†38) und ihr ungeborenes Baby erlagen noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen. Die hochschwangere Bachenbülacherin war bereits zwei Tage über dem Geburtstermin.
Foto: Céline Trachsel
Michael Sahli

Sebastian T.** (46) ist hinter dem Steuer seines Lieferwagens nur einen kurzen Augenblick abgelenkt. Als er wieder auf die Strasse schaut, ist es zu spät. Er knallt auf dem Gemeindegebiet von Bülach ZH ins Ende einer Kolonne. Und löst damit eine fatale Kettenreaktion aus, die am Schluss die schwangere Sanja T.* (†38) und ihr ungeborenes Kind das Leben kostet. Am Freitag wurde der Unfall vom 30. Juni 2017 vor dem Bezirksgericht Bülach verhandelt. Sebastian T. drohen eine bedingte Geldstrafe von 12'000 Franken und eine Busse von 3000 Franken wegen fahrlässiger Tötung.

Der Schweizer wollte sich vor dem Richter zum Todescrash nicht im Detail äussern. Er sagte allgemein: «Ich habe meine Sorgfaltspflicht sicher nicht verletzt.» Er sei vor dem Crash von einer unbekannten Lichtquelle geblendet worden, so der Projektleiter. Und er gab einen Teil der Schuld an die Verstorbene weiter: «Ich konnte ja nicht wissen, dass sie nicht richtig angegurtet war.»

Auto auf Gegenfahrbahn geschoben

Sebastian T. knallt mit etwa 50 bis 60 Stundenkilometern ins Heck des Fahrzeugs von Nenad T.* (42) und seiner schwangeren Frau, die tatsächlich nur auf dem Beckengurt sass. Der Ford wird in ein weiteres Auto geschoben und auf die Gegenfahrbahn gedrückt. Ein entgegenkommender Sattelschlepper erfasst das Fahrzeug mit rund 70 Stundenkilometern. Die Schwangere und ihr Baby haben keine Chance.

Branko Ivanovic (68), der Vater der Verstorbenen, machte vor Gericht seiner Trauer Luft. «Wenn Sie rechtzeitig gebremst hätten, würde meine Tochter noch leben», sagt er zum Angeklagten. Die Hauptschuld am Tod seiner Tochter gibt er aber seinem Schwiegersohn, der am Steuer sass (BLICK berichtete).

Witwer Nenad T. war am Freitag nicht in der Lage, an der Verhandlung teilzunehmen. «Er hat das Trauma noch nicht verarbeitet», erklärte sein Anwalt. Das Urteil wird schriftlich eröffnet.

* Namen bekannt

** Name geändert

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