Tierschützerin Susy Utzingers Appell an alle Tierfreunde
«Nehmt keine Hunde aus den Ferien heim!»

Aus den Ferien mitgebrachte Vierbeiner müssen häufig eingeschläfert werden. Boxer Lennox hatte Glück – und landete bei Susy Utzinger.
Publiziert: 09.08.2015 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:21 Uhr

Als Lennox an der Schweizer Grenze entdeckt wurde, schien sein Schicksal besiegelt: Der vier Monate alte Boxer hat einen coupierten Schwanz. Das aber ist laut Schweizer Tierschutzgesetz nicht erlaubt. Also muss der Welpe innert einer festgesetzten Frist wieder ausgeführt werden – oder er wird eingeschläfert! «Das klingt hart, aber solche Gesetze sind zugunsten der Tiere gemacht worden», sagt Tierschützerin Susy Utzinger (46).

An den Grenzen spielen sich täglich Dramen ab. Schuld sind tierliebende, aber gedankenlose Menschen. Sie nehmen Hunde, Katzen und andere Kleintiere aus den Ferien im Ausland mit nach Hause – ohne Rücksicht auf die Folgen. Utzinger: «Fehlende Impfungen und Bewilligungen sowie coupierte Schwänze und Ohren führen zur Beschlagnahmung an der Grenze – und damit meist zum Tod der Tiere!» Aber selbst wenn die vierbeinigen Schützlinge korrekt eingeführt werden – lange hält die Ferienliebe selten. «Das ist wie ein Urlaubsflirt. Daheim im Alltag verleidet das schnell», weiss Utzinger.

Unzählige dieser unüberlegt mitgebrachten «Feriensouvenirs» landen dann in ohnehin überfüllten Tierheimen. «Inzwischen ist das fast ein grösseres Problem als Tiere, die vor den Ferien in Heimen zurückgelassen werden», sagt die Tierschützerin. Natürlich sei es auch im Ausland lobenswert, notleidenden Tieren zu helfen – nicht aber, sich von Händlern am Strand oder auf dem Markt billige Rassehunde wie Huskys oder Mopse andrehen zu lassen. In diese Kategorie fällt Lennox. Für den Schnüggel-Boxer scheint das Abenteuer aber gut auszugehen – seine temporäre Besitzerin überliess ihn dem Tierschutz, schliesslich kam er zu Utzinger: «Wir haben für ihn nun ein passendes Zuhause in Deutschland gefunden. Dort sind die Gesetze anders. Aber leider haben die wenigsten dieser Tiere so viel Glück.»

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