Tourt der Schweizer Traditionszirkus Knie nächstes Jahr durch die Schweiz, ist die Wagenkolonne um zwei Tiertransporter kürzer. Die Elefanten, für viele die Hauptattraktion in der Manege, werden zu Hause in Rapperswil bleiben, die Nummer mit den Vierbeinern wird für immer gestrichen. Das hat das Familienunternehmen heute mitgeteilt.
Tierschutz-Organisationen freuen sich über den überraschenden Entscheid. «Ich muss zugeben: Damit haben wir nicht gerechnet», sagt Christine Künzli, stellvertretende Geschäftsleiterin der Stiftung Tier im Recht.
Vergangenen Frühling erst habe man den Kontakt zu den Zirkussen gesucht und mit dem Circus Knie ein «sehr konstruktives» Gespräch über die Vorführung der Elefanten in der Manege geführt. Eine Einigung oder Abmachung habe daraus aber nicht resultiert, der Zirkus habe nichts von seinen Plänen erzählt. «Den heute kommunizierten Entscheid haben wir folglich überhaupt nicht kommen sehen.»
«Erster Schritt in die richtige Richtung»
Die internationalen Tierrechtsorganisationen Vier Pfoten und Peta geben sich ebenfalls sehr zufrieden. In einer Medienmitteilung spricht Vier Pfoten von einem «vorbildlichen Entscheid», Peta nennt ihn einen «ersten Schritt in die richtige Richtung». Es entspreche dem internationalen Trend, auf Wildtier-Nummern zu verzichten. In Österreich, den Niederlanden oder Kroatien zum Beispiel sind Auftritte von Elefanten oder Löwen bereits ganz oder teilweise verboten.
Ausserdem habe die Familie Knie, so Vier Pfoten, genau darauf zu achten, wo in Rapperswil aufgezogene Jungtiere dereinst landen. «Die Tiere sollen nicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder in einen anderen Zirkus weitervermittelt werden», sagt Julie Stillhart, Schweiz-Chefin von Vier Pfoten. (lha)