Die Höckerschwäne hätten sich mangels natürlicher Feinde und dank des gesetzlichen Schutzes ungestört vermehrt, argumentierte Niederberger. In Nidwalden habe die Population überhand genommen. Die Tiere hätten an Sympathie verloren, weil sie Wiesen und Spazierwegen verkoteten.
Zwar können bereits heute Höckerschwäne abgeschossen werden, nötig ist aber die Zustimmung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU). Niederberger verlangt nun ein einfacheres Verfahren: Wie bei den Steinböcken könnte für bestimmte Gebiete eine sinnvolle Populationsgrösse festgelegt werden. Wird die definierte Zahl überschritten, sollen die Kantone den Bestand in Eigenregie regulieren können.
Der Bundesrat zeigte sich mit dem Anliegen einverstanden. Gegen die Motion stellte sich hingegen Hobby-Ornithologe Thomas Minder (parteilos/SH). Es gebe bereits Möglichkeiten, den Bestand zu regulieren, etwa durch Fütterungsverbote oder durch das Schütteln der Eier. Auch müsse nicht das «hinterste und letzte Problemchen» auf nationaler Ebene gelöst werden, befand er. Die Motion geht nun an den Nationalrat.
Der Höckerschwan - namensgebend ist der schwarze Höcker über dem Schnabel - ist in der Schweiz ursprünglich nicht heimisch. Laut BAFU wurde er im 17. Jahrhundert in Parkweihern ausgesetzt.
Probleme bereiteten die vielen Schwäne unter anderem in Ob- und Nidwalden. Im April stimmte das BAFU der Regulierung der Populationen zu. Die Zahl der Schwäne in Landwirtschaftsgebieten soll halbiert werden. Dabei dürfen auch Eier angestochen werden, um die Zahl der Jungtiere zu reduzieren.
Eine weniger drastische Massnahme ergriff der Kanton Schwyz: Er rief die Bevölkerung Anfang Jahr auf, die Schwäne nicht mehr zu füttern. Zwischenfälle mit Schwänen und Menschen seien stark angestiegen, teilte das Schwyzer Umweltdepartement damals mit. Eine Fütterung der Wildtiere sei grundsätzlich nicht nötig, sie würden ausreichend Futter in und an den Gewässern finden. Durch das Anfüttern der Tiere komme es zu unnatürlich hohen Vogeldichten an gewissen Stellen.
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