Graf wollte den Bundesrat mit dem Vorstoss beauftragen, solche Versuche zu verbieten. Sie befürchtet, dass die Zahl der Versuche in den nächsten Jahren zunimmt, weil Primaten mit neuen Verfahren einfach und schnell gentechnisch verändert werden können.
Belastend sei für die Tiere nicht nur der Versuch, sondern auch die überhaupt nicht artgerechte Haltung, gab die Nationalrätin in ihrem Plädoyer zu bedenken. Oft müssten Tiere dadurch monate- oder jahrelang leiden. Und die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf den Menschen sei meist fragwürdig.
Vor drei Wochen hatte die Schweizer Liga gegen Tierversuche und für die Rechte des Tieres (LSCV) eine Petition gegen belastende Tierversuche mit Affen beim Parlament in Bern eingereicht. Dafür wurden nach Angaben der Organisation über 34'600 Unterschriften gesammelt.
Hintergrund sind die umstrittenen Primatenversuche der Universität Zürich und der ETH. Trotz Kritik von Tierschützern hatte das Verwaltungsgericht des Kantons Zürich im April die Bewilligung bestätigt.
Dem Nationalrat geht ein Verbot aber zu weit. Er folgte der Argumentation des Bundesrats, wonach die Zahl der in Tierversuchen eingesetzten Primaten in den vergangenen zehn Jahren gesunken sei.
Die verschiedenen Arten unter den Primaten seien evolutiv unterschiedlich entwickelt, argumentierte Bundesrat Alain Berset weiter. Häufig würden kleine Makakenarten oder Marmosetten als Versuchstiere gehalten. Für deren Haltung gebe es Mindestanforderungen.
Belastende Versuche mit grossen Menschenaffen würden in der Schweiz seit Jahren nicht mehr durchgeführt. Und Tierversuche seien generell nur zulässig, wenn die Belastung des Tieres durch überwiegende Interessen gerechtfertigt werden könne.
Mit dem Nein des Nationalrats ist der Vorstoss vom Tisch.