Eigentlich wollte Tibbi Bracher am Wochenende noch ein letztes Mal das Grab ihrer Mutter in Egerkingen SO besuchen. Laut der Gemeinde sollte es am 26. Oktober nach über 20 Jahren geräumt werden. Bracher hatte sich lange auf diesen Moment vorbereitet – sie wusste genau, welche letzten Worte sie ihrer Mutter sagen wollte. Der Abschied wurde ihr aber verwehrt.
Denn als Bracher am Sonntag zum Friedhof ging, war das Grab bereits geräumt. «Ich habe meinen Augen nicht getraut. Ich war schockiert», sagte sie zu «Tele Bärn».
«Es war mein Fehler»
Heinz Fischer ist der Chef des Werkhofs. Er liess das Grab räumen und entschuldigt sich bei Bracher: «Tut mir leid, dass das passiert ist – es war mein Fehler.» Er bereut das Missgeschick. Seit über 30 Jahren würden die Gräber Mitte Oktober geräumt, so auch in diesem Jahr. Dass diesmal in der Zeitung sowie im Schreiben der Gemeinde ein späterer Termin, nämlich der 26. Oktober, stand, habe er offenbar übersehen.
Für Bracher ist der Vorfall unentschuldbar. «Das kann er nicht mehr gut machen – weder mit Erklärungen noch mit Entschuldigungen», sagte sie. Immerhin ein kleiner Trost für Bracher: Die Urne ihrer Mutter bleibt in der Erde, das Grab wurde nur oberflächlich geräumt. (bra)
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