Mehrere Dutzend Häftlinge der Berner Justizvollzugsanstalt Thorberg sind seit Freitag im Streik. Sie verlangen unter anderem ein Sex-Zimmer und mehr Essen (BLICK berichtete).
Gestern übergaben sie ihren dreiseitigen Forderungskatalog der Gefängnisleitung. Inklusive Unterschriften. «Rund 90 Prozent haben unterschrieben. Von allen vier Stockwerken», sagt ein Häftling zu BLICK. «Die restlichen zehn Prozent machen nicht mit. Sie haben Angst, dass sie nach der Verbüssung von zwei Dritteln ihrer Strafe nicht freikommen würden.»
Als BLICK den Streik gestern öffentlich machte, meldeten sich wenig später zwei Häftlinge und erzählten: «Wir dürfen deshalb nicht duschen, es gibt keine Spaziergänge und auch die Kioskkäufe sind gestrichen.» Am Morgen habe es auch kein Essen gegeben.
Gefängnisdirektor Thomas Egger (54) sagt auf Anfrage dazu nur: «Es gab sicher etwas zu essen.»
Forderungen werden analysiert
Offiziell streiken 50 von den rund 180 Häftlingen auf dem Thorberg. «60 Insassen weigerten sich am Morgen, die Arbeit aufzunehmen», sagt Egger. «Sie wurden in ihren Zellen eingeschlossen. Das ist das übliche Vorgehen bei Arbeitsverweigerung.»
Zehn Häftlinge seien am Nachmittag zur Arbeit erschienen. «Der Gruppendruck spielt sicher auch eine Rolle. Wir sind überzeugt, dass einige der Insassen lieber arbeiten würden.»
Die Knastis fordern auch mehr Geld. Sie erhalten 320 Franken im Monat. «Bei Arbeitsniederlegung bekommen sie gar nichts», sagt Egger.
Er will die einzelnen Forderungen nicht kommentieren. «Wir werden das Papier analysieren. Bis Freitag äussern wir uns gegenüber den Streikenden in einer ersten Stellungnahme.»
In den Gefängnissen Pöschwies (ZH) und Bostadel (ZG) gibt es sogenannte Begegnungszimmer. Dort können die Häftlinge Sex mit ihren Partnerinnen haben.
Die Thorberg-Insassen geben vorerst nicht auf. «Der Sicherheitschef bedrohte jeden von uns in der Zelle», sagen die beiden Häftlinge. «Wir nehmen an, dass jetzt die Taktik des Aussitzens angesagt ist.» Die Streikenden hielten aber an ihren Forderungen fest. «Einige überlegen sich bereits, in den Hungerstreik zu treten.»
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