Das Luzerner Theater hat am Montag sein Programm der nächsten Saison vorgestellt. Diese steht unter dem Motto «Morgen ist die Frage» und bringt rund 20 Neuproduktionen und etliche Wiederaufnahmen.
Das Luzerner Theater wolle Ideen für eine positive Zukunft zeigen, sagte Intendantin Ina Karr. Es sei, in einer Zeit, in der die Zukunft nicht mehr automatisch Hoffnungsträgerin sei, eine Einladung an das Nachdenken über Visionen und Utopien.
Schauspieldirektorin Katja Langenbach will deswegen die politische Funktion des Theaters ernst nehmen. Im Zentrum der kommenden Saison stehe für sie die Frage, was den Menschen von anderen Lebewesen unterscheide.
In diese Fragestellung passt das Stück von Matthew Lopez. «Resonanzen», im Original «Reverberation», wurde 2015 uraufgeführt und handelt von einem einsamen Mann und einer einsamen Frau in einem Mietshaus. Es gehe im Stück darum, ob der Mensch des Menschen Freund oder Feind sei, sagte Langenbach.
Sie sei «unglaublich glücklich» dass das Luzerner Theater sich die Rechte für die deutschsprachige Erstaufführung dieses Stücks habe sichern können, sagte Langenbach. Sie bezeichnete Lopez als Star des New Yorker Broadways und des Londoner West Ends.
Lopez feierte mit dem 2018 in London uraufgeführten Stück «The Inheritance» einen grossen Erfolg. Den Durchbruch hatte er mit «The Whipping Man» geschafft. Ausgezeichnet wurde er zudem für die Überarbeitung des Film-Klassikers «Some Like It Hot».
Eine Uraufführung der Sparte Schauspiel ist «Die Rückkehr der Fährfrauen» von Sarah Calörtscher, eine Schweizer Erstaufführung «Auf allen Vieren» von Miranda July. Zudem wird das Schauspiel zusammen mit dem Tanzensemble mit «Gods' Dawn» das Mehrjahresprojekt das «Ring-Ding» abschliessen. Es handelt sich um eine Auseinandersetzung mit Richard Wagners «Ring der Nibelungen».
Als «Mammutprojekt» der nächsten Luzerner Saison wurde bei der Spielplanpräsentation ferner «Die Lieben der Berenice» angepriesen. Es handelt sich dabei um eine Tanz-Oper, um eine spartenübergreifende Produktion des Opern- und des Tanzensembles. Es sei aber kein Handlungsballett, sagte Tanzchefin Wanda Puvogel.
Gezeigt werden sollen die verschiedenen Facetten der Liebe. Für die Collage greift das Luzerner Theater auf Musik von Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Christoph Willibald Gluck und Marianne von Martines zurück.
Eröffnet wird die Opernspielzeit mit Benjamin Brittens «Peter Grimes», eine Co-Produktion mit Lucerne Festival. Auf dem weiteren Programm stehen bekannte Opern wie «Die Zauberflöte» von Wolfgang Amadeus Mozart, «Carmen» von Georges Bizet oder «L'elisir d'amore» von Gaetano Donizetti. Dazu kommt eine Operettenrevue.
Das Familienstück ist in der nächsten Saison «Robin Hood». Das von Teresa Rotemberg geleitete Junges Luzerner Theater geht in seine vierte Spielzeit und bietet über 20 Produktionen für Kinder und Jugendliche.