Der Corona-Test testet in diesen Tagen vor allem die Nerven! Die Testcenter werden überrannt. Die Schlange vor dem Bürgerspital Solothurn ist am Sonntag weit über 100 Meter lang. «Ich warte seit gut einer Stunde», sagt Miriam Leist (47). Der Test ist wichtig: «Wir haben Infizierte in der Familie.»
Die grosse Frage der Wartenden: Warum dauert das so lange? Gregor Lindner (37), Chefarzt der Klinik für allgemeine innere Medizin und Notfallmedizin, erklärt: «Der Test an sich geht sehr schnell. Aber dabei bleibt es nicht.» Jeder Patient müsse identifiziert werden und schwerer Erkrankte bräuchten zusätzliche Behandlung.
Solothurn: Diverse Testcenter am Sonntag geschlossen
Das Problem: «Unsere aktuelle Kapazität ist auf 200 Tests pro Tag ausgelegt. Diese Grenze haben wir erreicht.» Neue Pläne werden geschmiedet. Eine Lösung: Die zwei Center in Dornach SO und Olten SO öffnen, die bis jetzt am Sonntag zu waren. Die Solothurner Spitäler sagen auf Anfrage: «Das Problem ist erkannt. Wir arbeiten an einer raschen Lösung für alle drei Standorte.»
Bern: «Ich bin fast drei Stunden angestanden»
534 Fälle verzeichnet der Kanton Bern am Sonntag. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Asha Mohamud (15) stand über eine Stunde mit ihrer Familie vor dem Testcenter des Inselspitals. Danach sagt sie zu BLICK: «Wir warteten schon am Samstag lange und kurz bevor wir dran waren, haben die Feierabend gemacht!» Das Inselspital lässt ausrichten: «Die Optimierung der Abläufe sind ein laufender Prozess.»
Thun: Ohne Test wieder nach Hause geschickt!
In Thun BE ist die Situation noch angespannter. Severin Jost (29) klagt: «Ich stand fast drei Stunden an. Dann wurden wir informiert, dass wir nach Hause gehen müssen. Für weitere Tests würde es an Mitarbeitern fehlen.»
Das Spital in Thun bestätigt: «Die Situation ist unbefriedigend für alle. Wir entschuldigen uns dafür.» Um den Notfall zu entlasten, wird am Mittwoch ein Drive-in-Corona-Testcenter eröffnet.
Zürich: Vier Stunden Wartezeit
Im Zürcher Triemlispital waren die Wartezeiten schon bei der ersten Welle lange. Jetzt wieder. «Ich warte schon zwei Stunden, und es wird wohl noch zwei dauern», sagt Ivo Magnusson (58) aus Meilen ZH, schnappt sich einen Stuhl von einer Terrasse und sitzt den Frust aus.
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