Der Grosse Preis der Schweiz im Formel-E-Zirkus gehört nach Lugano! Und die Thuner Formel-E-Pilotin Simona de Silvestro (27) soll auch in ihrer Heimat so schnell wie möglich Rennen fahren können. So will es Luganos Stadtpräsident Marco Borradori (56, Lega). Deshalb hat sich Lugano TI bei der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) um die Austragung des Grand Prix 2016 beworben.
«Wenn wir es nicht schaffen, 2016 für uns zu sichern, wird es neue Verhandlungen mit allen Schweizern Städten geben», weiss Borradori. Interesse an einer Austragung äusserten bereits Zürich, Lausanne und Montreux VD.
Borradori gibt jetzt Vollgas, um andere Städte abzutrocknen. Bereits vor zwei Wochen hätten FIA-Experten die Strecke in Lugano besichtigt. Sie soll durch die Innenstadt führen. «Ich habe ein gutes Gefühl, dass die FIA mit unseren Vorschlägen einverstanden ist», sagt Borradori.
Alles nur noch Formsache? Bei der FIA in Paris bestätigt ein Sprecher BLICK die Streckenbesichtigung. Ob Lugano allen Anforderungen, zum Beispiel punkto Sicherheit, gerecht wird, wollte er nicht sagen. «Die Gespräche laufen noch», sagt der Sprecher.
Bereits Ende Juni unterzeichnete Lugano mit der FIA eine Vereinbarung. Damit erhält die Stadt das Exklusivrecht, das Rennen in der Schweiz nicht nur 2016, sondern auch 2017 und 2018 durchzuführen – sofern bis Anfang Oktober drei Bedingungen erfüllt sind:
- Eine Sonderbewilligung vom Bund für die Durchführung eines Rennens.
- Die Absegnung der Strecke durch die FIA.
- Sponsoren stellen zehn Millionen Euro (elf Millionen Franken) bereit.
Borradori: «Unser Ziel ist sportlich. Wir sind aber sehr zuversichtlich.» Die Bereitschaft potenzieller Geldgeber sei gross.
Der Verein E-Mobil Züri hat für die Stadt Zürich ebenfalls eine Kandidatur eingereicht. Allerdings erst für das Jahr 2017. E-Mobil-Züri-Präsident Roger Tognella (47) will neben dem Rennen auch «verschiedene Events zur Förderung der Elektromobilität» durchführen – auch wenn Lugano für die kommenden drei Jahre zum Zug komme. «Eine Durchführung des Swiss E-Prix abwechslungsweise in Lugano und Zürich wäre eine Option», sagt Tognella.