Unwetter-Alarmstufe 3 in der Südschweiz
Bald schwappen die Stauseen im Maggiatal über

Seit drei Tagen giesst es in der Sonnenstube wie aus Kübeln. Bis Dienstag soll der Dauerregen anhalten – die Stauseen sind bereits randvoll.
Publiziert: 21.10.2019 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2019 um 17:07 Uhr
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So friedlich kann der Sambuco-See im Lavizzara-Tal ausschauen. Doch nun bereitet er grosse Sorgen.
Foto: keystone
Myrte Müller

Von wegen Sonnenstube! Seit Samstag regnet es im Tessin ununterbrochen. Besonders betroffen ist die Täler-Region von Locarno. Aber auch im Nordtessin, im Misox und im Simplon-Gebiet herrscht laut Naturgefahren-Bulletin des Bundes Alarmstufe 3.

In den vergangenen drei Tagen fielen südlich der Alpen durchschnittlich 80 bis 180 Millimeter Niederschlag. Im Centovalli, im Onsernonetal, im Verzascatal und im Maggiatal lag er sogar bei zwischen 250 und 300 Millimetern. Und es soll noch schlimmer werden. So rechnet Meteo Schweiz mit Niederschlägen von bis zu 400 Millimetern.

Besorgt über Wasserstand in Stauseen des Maggiatals

Besorgt beobachtet die Maggia Kraftwerke AG (OFIMA) den Wasserstand an einigen Staudämmen. So ist der Stausee vom Sambuco im Lavizzara-Tal, oberhalb von Fusio TI derart randvoll, dass er in den kommenden zwölf Stunden überzuschwappen droht.

Ebenso bedrohlich gefüllt seien die Stauseen von Robiei TI, Cavagnoli TI und am Naret-Pass TI. In einem Interview mit «RSI» warnt Sektionsleiter Nicola Ferretti dringend davor, sich in die Nähe dieser Dämme, der Flüsse und Bäche zu begeben. Die Lage sei jedoch noch nicht so alarmierend, als dass man Bewohner in der Nähe evakuieren müsste, so Ferretti weiter. Auf ihrer App warnt auch Alertswiss vor plötzlichem Anschwellen der Flüsse Bavona und Maggia.

Starkregen sorgt für Auto-Crash

Am frühen Montagmorgen kam es wegen Starkregen auf der Autobahn A13 in Lostallo GR zu einem heftigen Selbstunfall. Eine 27-Jährige fuhr mit ihrem Auto auf der Südspur in Richtung Bellinzona TI. Gegen 6.35 Uhr geriet ihr Fahrzeug auf nasser Fahrbahn ins Schleudern. Es drehte sich mehrmals und beschädigte knapp fünfzig Meter Wildschutzzaun. Die Frau blieb unverletzt. Am Auto entstand Totalschaden.

Dienstagnacht soll der Spuk vorbei sein. Am Mittwoch kehrt die Sonne zurück und wird, nach nochmals leichten Niederschlägen am Donnerstag, dann auch bis zur kommenden Woche bleiben. Die Temperaturen steigen wieder. Während am Montag im Tessin die Schauer für frische 15 bis 18 Grad sorgten, wird es ab Mittwoch und ab Freitag mit über 22 Grad wieder warm. Und das Tessin darf sich wieder die Sonnenstube nennen. 

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