Sie sind schwere Jungs. Aktenkundig in Italien seit Jahrzehnten. Profis in Sachen Bankraub. Und gefährlich, sagt die Polizei. Remo R.* (46), Salvatore L.* (42), Vincenzo A.* (41), Fedele D.* (50), Giorgio C.* (48) und Fulvio B.* (26) wollten im Tessin einen Geldtransporter überfallen. Sie sprachen von fünf Millionen Franken Beute.
Das Pech der Kriminellen: Italienische Fahnder hören mit. Seit Wochen. Und sie filmen heimlich konspirative Treffen der Gangster. Die Polizei weiss bis ins Detail Bescheid – und lauert den Verbrechern auf.
Die Bande überquert am Freitag, um sieben Uhr, die Schweizer Grenze in Richtung Castelrotto TI. Ahnungslos. 20 Minuten später schnappt vor der Dorfkirche die Falle zu – bevor der Raub passieren kann. Über 160 Beamte der Tessiner Kantonspolizei sowie 20 Mailänder Polizisten pirschen sich an den Fiat-Lieferwagen heran. Darin sitzen die Räuber. Es detonieren zwei Ablenkungsgranaten. Dann der Zugriff. Alles geht blitzschnell. Ein Bandit brüllt noch: «Sie haben uns reingelegt.» Die Verbrecher liegen auf der Strasse. Die Hände in Handschellen auf dem Rücken. Schliesslich werden sie abgeführt. Im Fiat Ducato finden die Beamten ein Maschinengewehr, eine Pistole und einen Elektroschocker.