Die Stimme in der Sprachnachricht bebt. «Seit gestern herrscht hier ein Albtraum. Eine Ambulanz nach der anderen. Militärambulanzen. Hubschrauber. Wir bereiten uns auf irrsinnige Schichten vor, wissen nicht, wie wir all diese Patienten versorgen sollen, die auf uns einstürmen», erzählt ein verzweifelter Arzt vom Spital Beata Vergine in Mendrisio TI über Whatsapp. Das berichtet Libera TV.
Dieses Virus sei eine Katastrophe, klagt der Mediziner weiter, «wer über 40 ist riskiert schwere Lungenentzündungen». 20 Prozent müssen stationär behandelt werden, sieben landen auf der Intensivstation, weil sie künstlich beatmet werden müssen, und zwei bis drei Prozent sterben.
Tessiner Corona-Spital fürchtet Patienten-Ansturm
Auch das Regionalspital La Carità, dem ersten Corona-Krankenhaus der Schweiz, steht bereits am Anschlag. Ab Montag sollten hier alle Corona-Erkrankten behandelt werden. Doch die 180 Betten und die Intensivstation sind offenbar bereits überbelegt. Denn wie der Kanton am Sonntagnachmittag bekannt gab, richtet sich nun auch die Privatklinik Moncucco in Lugano TI auf die Aufnahme von schweren Corona-Fällen ein.
«Wir stehen vor einer entmenschlichenden Krankheit, die nicht nur die Älteren trifft», warnt La-Carità-Direktor Luca Merlini. Vizechefarzt Michael Llamas sagt: «Wir bereiten uns auf das Schlimmste vor.» Die Krankenschwestern haben ihre Schichten von acht auf zwölf Stunden erweitert. Die am Morgen veröffentlichten Fallzahlen von 291 Infizierten und sechs Toten sind schon wieder Geschichte.
In der Lombardei spitzt sich die Lage zu
Das Tessin ist in der Corona-Realität angekommen. Eine Realität, wie sie Norditalien, vorneweg die Lombardei, seit Wochen durchlebt. Dort eskaliert die Situation weiter. Rund 12'000 Infizierte, 800 Intensivpatienten, fast 1000 Tote. Allein die Entsorgung der Leichen wird zu einem Problem.
Doch auch in der Schweiz breitet sich das Virus rasant aus. Innerhalb von 24 Stunden stieg die Zahl der Schweizer Corona-Fälle um 800 auf 2200. Der rasante Anstieg macht auch anderen Spitälern Angst. «Noch haben wir keine Probleme», sagt Eric Bonvin, Generaldirektor des Walliser Spitals. Doch der Ansturm gehe jetzt erst los. «Die Situation ändert sich von Stunde zu Stunde. Wir wissen nicht, wie der Verlauf sein wird.»
Schweiz bietet weniger Intensivbetten als Rumänien
Die Baselbieter Regierung hat wegen des Coronavirus schon am Sonntag die Notlage ausgerufen. «Das Coronavirus verbreitet sich viel rascher als erwartet», so der Regierungsrat.
Der Basler Spitalhygieniker Andreas Widmer erklärt im SonntagsBlick: «Wir müssen die Welle von Covid-19-Patienten brechen, sonst geraten wir in einen Tsunami.»
Weltweit steht die Schweiz, was die Zahl der Intensivplätze angeht, an 25. Stelle. So garantiert die Schweiz laut einer vom «Katapult»-Magazin veröffentlichten Studie lediglich elf Intensivbetten pro 100'000 Einwohner. Länder wie Rumänien (21,4), Kasachstan (21,3) und Bulgarien (12,2) haben mehr. Am besten versorgt sind die USA mit 33,7 Betten pro 100'000 Einwohner, gefolgt von Deutschland (29,2) und Taiwan (28,3). Würden nun 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung schwer erkranken, bräuchte es ein Zehnfaches an Intensivbetten.
Immer mehr Kantone erklären wegen des Coronavirus die Notlage. Die grosse Angst: Das Gesundheitswesen könnte kollabieren. Dabei hat man vor kurzem in den Schweiz noch heftig über die Schliessung von Spitälern debattiert (BLICK berichtete). In den meisten Kantonen sollen Spitalbetten abgebaut werden: Insgesamt stehen in der Schweiz über 23 000 Betten für Patienten bereit. Experten gingen davon aus, dass ein Zehntel der Spitäler und ein Viertel aller Spitalbetten verschwinden werden.
Das Problem: In normalen Zeiten hat es mehr als genug Spitalbetten in der Schweiz. Jetzt aber fehlen vor allem Betten für die Intensivpflege, für Menschen, die wegen des Coronavirus vom Tod bedroht sind.
Nun stellt sich die Frage: Werden nun alle Spitalschliessungen angepackt? Zum Beispiel im Kanton Zürich, wo bis zu drei Spitäler verschwinden könnten. Oder in der Ostschweiz: St. Gallen will die Zahl der Akutspitäler von neun auf vier verringern. In der Zentralschweiz scheint sich alles auf das Kantonsspital Luzern zu konzentrieren. Der Kanton Schwyz arbeitet heute schon viel mit ausserkantonalen Anbietern zusammen, ein Spital könnte geschlossen werden.
Über die Spitallandschaft wird in fast allen Kantonen nachgedacht, nach der Coronavirus-Epidemie muss diese vielleicht ganz neu angedacht werden. – Christian Kolbe
Immer mehr Kantone erklären wegen des Coronavirus die Notlage. Die grosse Angst: Das Gesundheitswesen könnte kollabieren. Dabei hat man vor kurzem in den Schweiz noch heftig über die Schliessung von Spitälern debattiert (BLICK berichtete). In den meisten Kantonen sollen Spitalbetten abgebaut werden: Insgesamt stehen in der Schweiz über 23 000 Betten für Patienten bereit. Experten gingen davon aus, dass ein Zehntel der Spitäler und ein Viertel aller Spitalbetten verschwinden werden.
Das Problem: In normalen Zeiten hat es mehr als genug Spitalbetten in der Schweiz. Jetzt aber fehlen vor allem Betten für die Intensivpflege, für Menschen, die wegen des Coronavirus vom Tod bedroht sind.
Nun stellt sich die Frage: Werden nun alle Spitalschliessungen angepackt? Zum Beispiel im Kanton Zürich, wo bis zu drei Spitäler verschwinden könnten. Oder in der Ostschweiz: St. Gallen will die Zahl der Akutspitäler von neun auf vier verringern. In der Zentralschweiz scheint sich alles auf das Kantonsspital Luzern zu konzentrieren. Der Kanton Schwyz arbeitet heute schon viel mit ausserkantonalen Anbietern zusammen, ein Spital könnte geschlossen werden.
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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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