Nicht nur Wanderer zieht es ins Bleniotal. Auch Fans von Marilyn Monroe (†36) stürmen ins Tessin. Grund: Der erste Sportwagen der kurvigen Hollywood-Legende steht dort in einer Töffwerkstatt. Stolzer Besitzer: Mechaniker Hysni Jupa (28).

Seit dem BLICK-Bericht über Jupas historischen MG TD (Baujahr 1953) und die prominente Vorbesitzerin wird der Tessiner täglich mit E-Mails und Anrufen überrollt.

Die Touristen reisen ex­tra nach Dangio-Torre TI – nur um das Auto zu sehen. «Die Leute wollen den Oldie bewundern. Ein älterer Herr küsste sogar den Fahrersitz. Andere machen Selfies, setzen sich rein und fassen den Lack an. Das habe ich gar nicht gern», sagt Jupa.

Immer wieder stehen Sammler auf der Matte, bieten Geld für den Roadster. «Ein Zürcher bot mir 300'000 Franken. Dann folgte ein Angebot aus Locarno über 400'000 Franken», so Jupa weiter. Doch der Mechaniker bleibt hart: «Den Wagen gebe ich nicht mehr her. Ich kann noch immer nicht glauben, was ich da habe. So ein Glück gibt es nur einmal im Leben.»

Die Story ist filmreif: Ein Schweizer entdeckt in einer Scheune in Los Angeles ein altes Auto. Er lässt es in die Schweiz überführen und stirbt bald ­darauf. Der Sohn will es nicht haben. Jupa entdeckt den Oldie, kauft ihn für wenig Geld und richtet ihn wieder her. «Er war völlig verstaubt. Ich habe ihn auseinandergenommen und Schraube für Schraube wieder zusammengesetzt», sagt Jupa.

Bei einer englischen Firma ­bestellt der Mech dann ein Ersatzteil. Die Briten checken die Fahrgestellnummer des MG und stellen erstaunt fest: Der ­Oldtimer war auf Marilyn Monroe eingetragen. Es war der erste Sportwagen der Schauspielerin (damals 27 Jahre alt) – eine Sonderanfertigung! Es gibt sogar ein Foto davon.

Der Fund lockte auch ein Filmteam aus Italien an. «Sie wollten sich den Roadster für Aufnahmen leihen», sagt Jupa. Er aber lehnte ab. Ein Sammler lässt bis heute nicht locker und schreibt immer wieder an den Tessiner: «Ich will ihn haben, koste es, was es wolle.»