Es ist ein schwarzer Donnerstag für das Recycling-Zentrum in Rancate TI. Am 21. Februar macht Max S.* (52) wie jeden Tag seinen Job auf dem Schrottplatz. Die Firma Econord ist auf Sperrmüll und Metallwiederverwertung spezialisiert. Max S. steht an der Schrottpresse, sein Arbeitsplatz.
Kurz vor 13 Uhr passiert das unfassbare Unglück. Der Familienvater aus Varese (I) fällt in die Maschine – und wird zu Tode gequetscht. Alle Bemühungen, die Presse noch rechtzeitig anzuhalten, sind vergebens. Ambulanz, Polizei und Feuerwehr aus Mendrisio TI rücken mit Blaulicht in der Via alla Rossa 4 an. Sie können nur noch den Tod des Arbeiters bestätigen. Sofort wird ein Care-Team zur Verfügung gestellt, das die Zeugen des schrecklichen Unfalls psychologisch betreut.
«Ein grossartiger Mensch»
Der 52-Jährige stirbt an seinen schweren Verletzungen. Wie der Schrottplatz-Arbeiter in die Presse geriet, ist noch unklar. Gut zehn Jahre arbeitete Max S. in Rancate. Kollegen beschreiben ihn als «fleissigen Arbeiter und grossartigen Menschen». Den genauen Unfallhergang muss nun die Tessiner Staatsanwaltschaft klären.
Ennet der Grenze spricht sich die Tragödie herum wie ein Lauffeuer. Denn Max S. ist kein Unbekannter in Varese (I). Er arbeitete in verschiedenen Geschäften. Viele Jahre kickte der Gelegenheitsarbeiter in der Amateurmannschaft Belfortese. Max S. stand im Tor und machte seine Sache gut.
«Ruhe in Frieden, Super-Goalie»
Der Klub ist erschüttert: «Ruhe in Frieden, Super-Goalie», postet ein Teamkollege. «Gute Reise, unser grosser Torwart, du bleibst immer in meinem Herzen», schreibt ein anderer.
Auch der Sohn des Opfers meldet sich im Netz. In der Kirche von San Carlo Borromeo werde am Sonntag für Vater Max ein Rosenkranz gebetet. «Wir werden uns an seine Freude erinnern und daran, dass er immer jung bleiben wollte», postet er auf Facebook. Max S. hatte erst vor acht Monaten erneut geheiratet.