Die Schweiz erlebte ein lawinen-reiches Osterwochenende. Im Wallis und im Tessin forderten sie Tote und Verletzte. Ein Lawinenniedergang am Samstag bei Fiesch im Oberwallis traf eine fünfköpfige Tourenski-Gruppe aus Spanien.
Zwei Männer und eine Frau kamen ums Leben, ein Mann und eine Frau überlebten mit leichten Verletzungen. Die Lawine erfasste die von einem spanischen Bergführer geleitete Gruppe am Samstagnachmittag im Gebiet «Obers Tälli», oberhalb von Fieschertal und ausserhalb der markierten Pisten, wie die Walliser Kantonspolizei schrieb.
Ums Leben kamen zwei Männer im Alter von 37 und 48 Jahren - darunter der Bergführer - sowie eine 38-jährige Frau. Weil am Samstag schlechtes Wetter herrschte, war die Suche nach den Opfern schwierig. Dennoch konnten die beiden Leichtverletzten - eine 30-jährige Frau und ein 49-jähriger Mann - noch am Samstag aus dem Schnee befreit und ins Spital gebracht werden. Dieses konnten sie inzwischen wieder verlassen.
Lawine löste sich beim Aufstieg
Die drei anderen Tourenfahrer wurden am Abend ebenfalls geortet, doch sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Sie wurden erst am Sonntagmittag geborgen, als das Wetter es zuliess. Nach Polizeiangaben trugen alle Gruppenmitglieder ein Lawinenverschütteten-Suchgerät. Die Walliser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.
Die Gruppe war am Samstag von der Konkordiahütte über den Aletschgletscher gekommen und in Richtung Fiescheralp unterwegs. Beim Aufstieg im Gebiet «Obers Tälli» löste sich auf einer Höhe von 2450 Metern über Meer die Lawine.
Am Pizol wurde gesprengt
In der Umgebung des Tessiner Gipfels Pizzo Canà wurden am Montag zwei Frauen und ein Mann von einer Lawine mitgerissen und verletzt. Sie waren in einer Neunergruppe in den Bergen unterwegs gewesen. Die übrigen Mitglieder konnten die drei rechtzeitig aus dem Schnee befreien und erste Hilfe leisten.
Die beiden Frauen und der Mann erlitten nach Angaben der Tessiner Kantonspolizei ernsthafte Verletzungen. Sie wurden per Helikopter ins Spital geflogen.
Am Pizol oberhalb von Wangs SG wurde hingegen vorgesorgt: Dort haben Lawinen-Sprengmeister am Ostermontag eine grössere Schneemasse kontrolliert gesprengt. Ein BLICK-Leser filmte das spektakuläre Ereignis. (SDA)