Schreck am Camping-Platz
Am Strand von Tenero lagen drei Fliegerbomben

Generationen von Deutschschweizern badeten am Strand von Tenero. Jetzt fand Hobby-Schatzsucher Michel Pestoni (55) darunter drei Fliegerbomben.
Publiziert: 30.01.2016 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 13:19 Uhr
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Michel Pestoni (55) fand am Strand von Tenero TI drei Fliegerbomben.
Foto: BLICK
Myrte Müller

Schock im Touri-Paradies! Am Strand des «Camping Lago Maggiore» in Tenero TI schlummern drei Fliegerbomben im Sand. Seit Jahren! Und vielleicht sind es noch viel mehr.

Es ist Mittwoch. Die Sonne steht am Himmel. Michel Pestoni (55) schlendert über den Badestrand und fährt mit seinem Metall-Detektor über den Sand. «Das ist die reinste Therapie», sagt der Bähnler, «ich dachte, vielleicht finde ich eine Münze.» Doch der Spaziergang wird alles andere als entspannt.

«Plötzlich sehe ich etwas aus dem Sand ragen. Erst dachte ich, es sei ein Abwasserrohr», sagt Pestoni. Das verrostete Eisen jedoch ist etwas ganz anderes: Ein Bombe! Über 60 Zentimeter lang und 5,5 Kilo schwer. Die Polizei rückt an, entfernt das Ding. Zündstoff hatte es nicht im Bauch.

Am nächsten Tag ist Pestoni wieder unterwegs. Diesmal schlägt sein Detektor wie wild aus. Mitten auf dem Badestrand. Der Schatzsucher gräbt - und holt eine zweite Bombe ans Tageslicht. Nur wenige Meter vom ersten Fund entfernt. Auch dies eine Übungshülse.

«Ich bin trotzdem erschrocken», sagt Pestoni, «im Sommer tummeln sich hier Tausende Touristen, vor allem Kinder.» Nun packt den Hobby-Schatzsucher der Ehrgeiz. Gestern ist er erneut am Campingplatz. Wieder gräbt er eine Bombe aus. «Der ganze Strand scheint voller Bomben zu sein.» Weil der Lago Maggiore wegen der Trockenheit im Tessin so tief steht, kommen sie nun zum Vorschein.

Doch woher kommt all der Bomben-Schrott? «Man weiss nicht genau, woher die Bomben kommen und wie lange sie dort liegen», sagt Polizeisprecher Claudio Ferrari zu BLICK, «vielleicht stammen sie aus dem zweiten Weltkrieg.» 

Tatsächlich war das Seeufer in den 1940er Jahren ein Militärübungsplatz. Über ein Jahr lang warfen Jagdbomber in Manövern über dem See leere Bombenhülsen ab. Weggeräumt wurden sie offenbar nicht. 

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