Nun ist es doch soweit – das Tessin erklärt den Corona-Notstand. «Die Zahlen im Kanton steigen schneller, als wir erwartet haben», sagt Kantonsarzt Giorgio Merlani besorgt. Gestern früh seien es schon 128 Infizierte gewesen, davon lägen 27 im Spital – elf gar auf der Intensivstation. «Wir müssen die Ansteckungen verlangsamen», so der Mediziner weiter. Hohe Zahlen im Südkanton gemessen an der gesamtschweizerischen Bilanz von 645 Infizierten und vier Toten.
Während der Pressekonferenz in Bellinzona am Nachmittag erläuterten der vollzählig erschienene Tessiner Staatsrat und Daniel Koch, Leiter beim Bundesamt für Gesundheit für übertragbare Krankheiten, die neuen Eindämmungsmassnahmen – sie sollen ab sofort und bis zum 29. März gelten.
Die Umsetzungen im Detail: Schulen ab der 9. Klasse aufwärts werden geschlossen. Der Pflichtunterricht aber bleibt. «Damit die Kinder nicht mit den Grosseltern zusammen sind. Wir wollen die Generationen trennen», erklärt Daniel Koch. Das sei keine schulische Entscheidung, fügte Bildungsdirektor Manuele Bertoli hinzu, sondern eine gesundheitliche. Man müsse die Älteren, die besonders vom Virus gefährdet seien, schützen. Nur die Gemeinde Cadenazzo widersetzt sich der kantonalen Weisung und macht den Schulbesuch für Primarschulen und Kindergärten freiwillig.
«Situation ist ernst und heikel»
Ferner müssen alle Kinos, Theater, Bordelle, Fitness-Center und Ski-Anlagen schliessen. Restaurants und Hotels dürfen nicht mehr als 50 Gäste bewirten. Für Lokale und Geschäfte gilt Distanz zwischen Kunden und Gästen zu bewahren. Auch Anlässe mit über 50 Personen sind verboten. Ebenfalls untersagt ist Gruppen-Sport. Individualsport ist hingegen weiterhin erlaubt.
Die hohe Zahl der Corona-Kranken macht auch dem Gesundheitsdirektor Raffaele De Rosa zu schaffen. Die Situation sei ernst und heikel. «Besonders Sorgen macht uns die Zahl der Kranken, die stationär behandelt werden muss», so De Rosa. Er mahnt: «Es ist wichtig, die Anweisungen des BAGs zu beachten, sich gut die Hände zu waschen und auf Abstand zu achten.»
Massnahme greift erst in fünf bis zehn Tagen
Der Kantonsarzt rechnet nicht mit sofortigem Erfolg. «Erst nach fünf bis zehn Tagen wird die Kurve der ansteigenden Corona-Fälle abflachen», sagt Giorgio Merlani zum Massnahmenpaket. Auch wenn der Kanton mit den Virusansteckungen vorne liege, würde es in der Schweiz keine Abgrenzung zum Tessin geben, wie beispielsweise in Italien, versicherte BAG-Mann Daniel Koch.
Ob alle Entscheidungen gleichermassen vom Kanton wie vom Bund getroffen wurden, ist nicht ganz ersichtlich. Genau, wie die Frage, ob andere Kantone in den nächsten Tagen ihre Massnahmen ebenfalls verschärfen werden.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:
- Coronavirus:
Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze. - Sars-Cov-2:
Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2. - Covid-19:
Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.
Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:
- Coronavirus:
Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze. - Sars-Cov-2:
Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2. - Covid-19:
Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.