Nach Autounfall im Tessin
Polizisten vertuschten Alkoholtest-Ergebnis ihrer Kollegin

Die Tessiner Staatsanwaltschaft klagt vier Polizisten der Kantonspolizei an. Sie hatten den positiven Atem-Alkoholtest ihrer Kollegin vertuscht. Diese Strafe droht ihnen jetzt.
Publiziert: 21.02.2023 um 19:06 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2023 um 22:24 Uhr
Vier Polizisten der Kantonspolizei im Tessin drohen Bussen. Sie hatten den Atem-Alkoholtest ihres Kollegen vertuscht.
Foto: PIUS KOLLER

Die Tessiner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen vier Polizisten der Kantonspolizei erhoben. Die Anklage steht im Zusammenhang mit einem Autounfall bei Mendrisio, bei dem drei Polizisten das Resultat des Atem-Alkoholtests ihrer Kollegin zu vertuschen versucht haben sollen.

Ereignet habe sich der Verkehrsunfall vor rund einem Jahr auf der Süd-Nord-Spur bei der Autobahnausfahrt Mendrisio, schreibt die Tessiner Staatsanwaltschaft.

Dem Unfallverursacher, der zum betreffenden Zeitpunkt bei der Gendarmerie der Kantonspolizei tätig war, werde Fahren in fahruntüchtigem Zustand sowie schweres und leichtes Widerhandeln gegen die Verkehrsregeln vorgeworfen.

Polizisten werden gebüsst

Die beiden am Unfallort anwesenden Kantonspolizisten würden wegen versuchter Beihilfe angeklagt, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Der erste, weil er die Atem-Alkoholkontrolle anstelle seiner Kollegin durchgeführt und das negative Ergebnis an die Gendarmerie weitergegeben habe.

Der zweite werde angeklagt, weil er die gleiche Falschinformation, an die mit den Ermittlungen beauftragte Polizeidienststelle weitergegeben habe. Rund eine halbe Stunde später hätten die beiden Beamten ihren Betrugsversuch jedoch aufgegeben und ihre Kollegin doch noch einem Alkoholtest unterzogen. Bei diesem sei das Resultat positiv ausgefallen, schreibt die Tessiner Staatsanwaltschaft weiter.

Auch der diensthabende Gruppenleiter der Kantonspolizei werde wegen versuchter Beihilfe angeklagt. Der Mann habe das Atem-Alkoholtestgerät bei sich aufbewahrt, statt es den Ermittlern auszuhändigen. Erst am nächsten Tag habe er die Straftat gestanden.

Für die vier Polizisten beantragt die Tessiner Staatsanwaltschaft Geldstrafen von 15 bis 90 Tagessätzen sowie Bussen. (SDA)

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