Mutter des getöteten Marco (†30) kann nicht verzeihen
«Ich spüre nur eisige Kälte»

Vor zwei Jahren wird Marco McNeill (†30) brutalst getötet. Diese Woche stehen seine Killer vor Gericht. Die Mutter hofft auf eine gerechte Strafe.
Publiziert: 15.06.2015 um 22:27 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:23 Uhr
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Sonia Beboux (59) hat ihren Sohn auf brutale Weise verloren.
Foto: Corriere del Ticino/Tatiana Scolari
Von Myrte Müller

Hass? Zorn? Trauer? Beim Anblick der Killer ihres Sohnes fühlt Sonia Beboux (59) aus Brissago TI nur eisige Kälte. «Sie haben ihn auf grausame Weise umgebracht. Sie sollen die gerechte Strafe bekommen», sagt die Witwe von Folksänger Paul McNeill, «verzeihen kann ich ihnen nicht.»

Marco McNeill (†30), wird in der Nacht auf den 3. Oktober 2013 geschlagen, niedergestochen, erstickt und angezündet. Seit Freitag stehen Luca B.* (27) und Barbara M.* (34) aus Locarno TI vor Gericht. Ein schwerer Tag für Beboux: «Ich musste Beruhigungsmittel nehmen, damit ich das durchstehe.»

Luca B. vor Gericht: «Barbara und ich waren ein Paar. Wir nahmen Kokain, Heroin, Alkohol.» Sie lernen Marco McNeill am Abend vor der Tat am Bahnhof Locarno kennen, trinken Bier. «Marco nahm uns mit zu sich nach Hause, goss uns Whisky ein.» Die Version von Luca B.: Marco habe sich an Barbara rangemacht, ihn provoziert, sei plötzlich nackt vor ihnen gestanden. «Ich dachte, das ist ein Triebtäter, der uns vergewaltigen will.» Die Männer prügeln sich. Barbara M. sticht McNeill mit dem Messer ins Bein. Luca hockt sich auf ihn, schlägt auf ihn ein, bis er sich nicht mehr rührt.

«Er lügt, es ist leicht, einen Toten zu beschmutzen», sagt die Mutter bitter, «Marco war schüchtern, was Mädchen betraf. Der Killer versucht nur, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.»

Heute geht die Verhandlung weiter. Das Urteil fällt am Freitag.

*Namen der Redaktion bekannt

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