Der vorbestrafte Schweizer Gewaltverbrecher Tobias Kuster (26) hat IT-Fachmann M. S. (†42) im Sommer 2016 im Zürcher Seefeld unvermittelt niedergestochen (BLICK berichtete). Das Opfer starb noch am Tatort. Nach der Bluttat ergriff der Seefeld-Killer, der zum Tatzeitpunkt auf Hafturlaub war, die Flucht.
Erst sieben Monate später konnte Kuster verhaftet werden. Am Montag hat die Staatsanwaltschaft I des Kantons Zürich beim Bezirksgericht Zürich gegen den Schweizer Seefeld-Killer und seinen Knast-Kumpel, den litauischen Gangster Irvidias M.* (38) Anklage wegen Mordes, strafbaren Vorbereitungshandlungen zu mehrfachem Mord, versuchter Befreiung von Gefangenen, Irreführung der Rechtspflege und mehrfachem versuchten Vergehen gegen das Waffengesetz erhoben.
Leichenteile von Mazedonier (†57) im Tessin gefunden
Letzteres Delikt hatte dazu geführt, dass Kuster am 18. Januar 2017 im Kanton Bern verhaftet werden konnte. Der Tipp, dass Kuster übers Darknet eine Schusswaffe erwerben wollte, ging von der australischen Bundespolizei an die Kantonspolizei Bern.
Bekannt ist, dass Kuster sich auf seiner Flucht unter anderem im Jura aufhielt. Doch auch im Tessin soll der Seefeld-Killer gewesen sein, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Kusters Spur führt demnach zu einer abgelegenen Alphütte im Tessin – und zum mysteriösen Todesfall eines Mazedoniers (†57) im Valle Vergeletto nahe der italienischen Grenze.
Im August 2016, einen Monat nach dem Seefeld-Mord, fand ein Wanderer in den Wäldern von Vergletto TI einen Oberschenkelknochen. Neun Monate später, im Mai 2017, entdeckte eine Pilzsammlerin Teile eines Fusses und ein Stück Ellbogen wurde gefunden. Sie konnten dem Mazedonier Koljo «Nicola» Hadjievski zugeordnet werden.
Seefeld-Killer hatte Kleidungstück von Totem bei sich
Bis zu seinem Tod hatte Nicola, wie er genannt wurde, auf der besagten Alphütte schwarzgearbeitet. Die Verbindung zwischen Tobias Kuster und dem toten Schwarzarbeiter ist nach wie vor unklar. Fest steht jedoch, dass beim Seefeld-Killer ein Kleidungsstück gefunden wurde, dass dem Mazedonier zugeordnet werden konnte.
Der Todesfall wurde indes dennoch als Unfall eingestuft, die Ermittlungen der Tessiner Behörden eingestellt. Zum Zusammenhang von K.s Flucht mit dem Todesfall und der Alphütte im Tessin will sich der Staatsanwalt gegenüber dem «Tages-Anzeiger» nicht äussern. (rad)