Weiblich und geschminkt: Das sind offenbar die Anstellungsbedingungen in der McDonald’s-Filiale in Bellinzona-Semini. Denn von etwa 40 Mitarbeitern sind nur zwei Männer – beide Manager. In der Küche und an der Theke arbeiten dagegen nur Frauen, wie das Portal «tio.ch» berichtet.
Gibt es also einen Männer-Bann in Bellinzona? Filialleiter Michel Dietliker winkt ab. «Beim Rekrutieren achte ich auf Freundlichkeit, Qualitätsbewusstsein und Schnelligkeit. Aus meiner Erfahrung vereinen Frauen diese Fähigkeiten besser», erklärt er dem BLICK.
Die aktuelle Teamstruktur sei natürlich gewachsen. Der Job sei vor allem wegen der Möglichkeit von Teilzeitarbeit besonders bei Frauen beliebt.
«Wir haben sehr schöne Frauen»
Doch Dietliker stellt nicht nur einfach Frauen ein. Sie müssen sich zudem schminken: Make-up, Lidschatten, Wimperntusche und Lippenstift gehören dazu. Laut der Gewerkschaft OCST wurde gar eine junge Angestellte entlassen, weil sie ungeschminkt zur Arbeit erschienen war.
Dietliker dementiert. Die Kündigung habe andere Gründe gehabt. Aber: «Meine Mitarbeiterinnen haben die Idee gehabt, sich für die Arbeit zu schminken. Wir organisieren viele Feste, und zusätzlich zu den Schildkappen und T-Shirts haben wir entschieden, Schminke einzuführen. Wir haben sehr schöne Frauen», sagt Dietliker stolz.
Er sieht deshalb auch keinen Grund, seine Einstellungspraxis zu ändern. Und die starke Schminke trügen die Damen ohnehin nur bei speziellen Anlässen. (na)