Der Dudelsack-Spieler vom Gotthard-Tunnel zeigte nicht zu ersten Mal seine spezielle Showeinlage. Der Deutschschweizer sei bekannt dafür, sich auf diese Weise Wartezeiten zu vertreiben, schreibt das Tessiner Newsportal tio.ch. Es handle sich um einen Lastwagenchauffeur einer Basler Logistikfirma.
Auf Twitter schrieb ein tio-Leser, der Mann liefere jeweils Material in das Altersheim in Bellinzona. Dann steige er auf die Mauer des Friedhofs und spiele eine Melodie für die Verstorbenen. Im Altersheim bestätigt man, dass der Mann mehrmals gesichtet wurde: «Immer im gleichen Outfit.»
Auch in einem Video Ende September sei der Mann mitten in Lugano zu sehen, schreibt das Newsportal. Darauf spiele er mit seinem Dudelsack eine Version von «Amazing Grace». Ein Leser habe den Schotten-Fan persönlich getroffen: «Ein sympathischer, aber etwas seltsamer Mann. Er sagte mir nur, er trage den Kilt, weil er wahnsinnig verliebt in Schottland sei.»
Auch im Business-Center in Bellinzona kennt man offenbar den Schotten-Fan. «Auch bei uns läutet er jeweils an der Tür. Wir sind glücklich, wenn wir ihn sehen und empfangen ihn immer mit Applaus», sagt eine Leserin.
Konsequenzen möglich
Weniger happy ist der Arbeitgeber des Schotten-Freaks. «Wir haben bereits mehrere Rückmeldungen von wütenden Kunden erhalten», sagt ein Sprecher der Logistikfirma gegenüber 20 Minuten. «Diese Situation wird langsam zum Problem.»
Der Chauffeur muss jetzt nicht nur in seinem Job mit Konsequenzen rechnen. Er riskiert unter anderem eine Ordnungsbusse wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses: Als Finale hatte der Schotten-Fan im Gotthard-Tunnel seinen Rock gehoben und nackte Tatsachen präsentiert. (btg)