«Ich habe sie davor gewarnt»
Jetzt spricht ein Freund der toten Raverin (†19)

In der Nacht auf Montag wurde eine junge Frau in die Notaufnahme in Bellinzona TI gebracht. Kurz darauf war sie tot. Jetzt spricht ein Freund der 19-Jährigen.
Publiziert: 01.12.2022 um 17:06 Uhr
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Hierhin wurde die Frau gebracht: das Ospedale San Giovanni in Bellinzona (Archiv). Kurz darauf verstarb die 19-Jährige.
Foto: Myrte Müller

Die Bündner Staatsanwaltschaft untersucht den Tod einer jungen Frau (†19). Sie war am Sonntagnachmittag in die Notaufnahme eines Spitals in Bellinzona TI gebracht worden. Ihr Zustand sei bereits sehr ernst gewesen. In der Nacht auf Montag verstarb die 19-Jährige. RSI berichtete, ihr Tod könnte etwas mit einem illegalen Rave zu tun haben, der Samstagnacht beim Staudamm Roggiasca oberhalb von Roveredo GR stattgefunden hatte.

Nach der Tragödie meldet sich ein Freund der Verstorbenen zu Wort und spricht darüber, was in der Nacht passiert sein soll. «Sie konsumierte Substanzen – in letzter Zeit immer häufiger, ja fast täglich – trank aber keinen Alkohol», sagt er zu «La Regione».

Sie habe unter anderem Ketamin konsumiert, ein Narkosemittel mit stark psychedelischer Wirkung. «Ich habe sie mehrfach davor gewarnt, dass die Substanzen ernsthafte Risiken für ihre Gesundheit darstellen könnten. So konnte sie nicht weitermachen.» Viele ihrer Freunde hätte sie gewarnt, doch sie habe dennoch weitergemacht. «Ihre Eltern wussten es. Sie waren verzweifelt und sehr besorgt.»

Ihr Herzschlag wurde immer schwächer

Nach einer gemeinsamen Halloween-Party Ende Oktober hätten sich die beiden wieder auf dem Rave am vergangenen Wochenende getroffen. Etwa 100 Personen seien anwesend gewesen, eine schmale Zufahrtsstrasse führte zu dem Areal. «Schon am Samstagabend sahen wir alle, dass es ihr nicht gut ging. Auf den Musiklautsprechern stehend, schien sie zu schlafen», beschreibt er den Zustand der jungen Frau.

Die ganze Nacht über sei sie abwesend gewesen. Auch am Folgetag habe sich ihr Zustand nicht verbessert, ihr Herzschlag sei immer schwächer geworden. «Ich bestand darauf, dass sie angemessen versorgt werden musste.» Doch keiner ihrer Freunde habe einen Krankenwagen rufen wollen. «Viele derjenigen, die mit dem Auto gekommen waren, hatten Angst, dass auch die Polizei auftauchen würde und sie durch die Kontrollen ihren Führerschein verlieren könnten.»

Am Ende wurde sie doch in ein Auto gesetzt und ins Spital gebracht. Dass sie tatsächlich sterben könnte, hätte er nicht gedacht. Als er von dem Tod hörte, habe er es nicht glauben können. «Sie war ein wunderbarer Mensch», sagt der Freund. (hei)

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