Neugier ist der Katze Tod, heisst es. Nur eine dramatische Rettung konnte Büsi Maggy (8) im Tessin davor bewahren.
Es ist Montag. Der Tag dämmert schon. «Ich kam gegen 17.30 Uhr von der Arbeit», erzählt Chiara Morisoli (35) aus Sant' Antonino TI. «Normalerweise empfängt mich Maggy. Doch von der Katze fehlte jede Spur.»
Frauchen macht sich erst keine Sorgen. «Da Maggy gern auf Erkundungstour geht, bin ich ums Haus gelaufen und habe ihren Namen gerufen», erzählt die Tessiner Büroangestellte. Doch es dauert eine Stunde, ehe Chiara Morisoli ihren Stubentiger findet. Sie hört ein leises Miauen. «Es kam aus der Steinmauer unseres Hauses. Ich konnte es kaum glauben.»
Das Miauen kam tief aus der Mauer
Frauchen sucht nach einer Öffnung in der Wand – und findet das Drainagerohr. Sie greift in die Leitung. Vergebens. Tief im Mauerwerk hockt Maggy und miaut um ihr Leben. Chiara Morisoli alarmiert den Bellenzer Tierschutzverein Spab. Der rückt mit Spezialkamera an.
Schnell wird klar: Maggy sitzt fest. Steine hatten sich aus dem Mauerwerk in der Drainage-Leitung gelöst und ihre Pfote eingeklemmt. Die Retter fackeln nicht lange. Sie holen einen Bohrer hervor, dann einen Vorschlaghammer.
Das Büsi war zu Tode erschrocken
Es ist 21.15 Uhr, als die Mauer endlich aufgebrochen ist und Maggy aus ihrer Falle befreit werden kann. «Das Büsi war zu Tode erschrocken», erzählt Frauchen Chiara, «ich habe sie gleich in die Arme genommen. Jetzt geht es ihr besser.»
Auch die Töchterchen Stella (6) und Melanie (4) sind überglücklich, ihr Kätzchen wieder zu haben. «Wir sind erst vor fünf Monaten in dieses Wohngebiet gezogen», sagt Chiara Morisoli. «Das musste Maggy erst gründlich erkunden.» Zu gründlich, wie man sieht.