Es ist kurz nach 14 Uhr, als am Sonntag mehrere Schüsse durch Giubiasco TI gellen: Ein 64-jähriger Tessiner Ex-Kantonspolizist stürmt in die «Osteria degli Amici». Er hat es auf seine Noch-Ehefrau (†47) abgesehen. Die Schweizerin mit ungarischen Wurzeln kellnert im Lokal auf der Piazza Grande im Ortsteil von Bellinzona.
Der 64-Jährige rast vor Wut, kann offenbar nicht damit umgehen, dass seine Ex einen neuen Freund hat: Den 60-jährigen Winzer Salvatore T.*, ein beliebter Unternehmer, der sich an diesem Sonntagnachmittag ebenfalls im Lokal befindet.
Täter ballerte mit Dienstwaffe
Der Ex-Polizist gibt mehrere Schüsse ab: Zuerst auf seinen Rivalen, dann ballert er auf die 47-Jährige. Beide Opfer erliegen noch vor Ort ihren schweren Verletzungen. Schliesslich richtet der Schütze die Dienstwaffe, die er bei seiner Pensionierung behalten durfte, gegen sich selbst. Die Tessiner Kantonspolizei teilt mit, dass der Täter seit wenigen Monaten im Ruhestand gewesen sei. Mit der Frau lebte der Schütze in Trennung.
Ein Restaurant-Gast zeigt sich erschüttert. Gegenüber «Corriere del Ticino» sagt der Mann: «Ich war wohl einer der letzten Kunden, der sie lebend gesehen hat.» Die Frau sei «sehr glücklich darüber gewesen, nach so langer Zeit des Corona-Lockdowns wieder bei der Arbeit zu sein», sagt er. Die 47-Jährige sei seit mindestens zehn Jahren als Kellnerin in der Osteria tätig gewesen. «Sie hat ihre Arbeit immer sehr gut gemacht», sagt der Stammgast.
Der stellvertretende Bürgermeister von Bellinzona TI, Andrea Bersani, kannte das männliche Opfer. «Ich bin sehr traurig und schockiert über das, was passiert ist», sagt er zu BLICK. Mehr möchte er nicht sagen, zu gross der Schock über das Blutbad.
Gegenüber «Ticinoonline» beschreibt er Salvatore T., der ein Weingeschäft in Giubiasco führte, als kompetenten und seriösen Fachmann. «In den letzten Jahren hat er das Unternehmen mit Können geführt und sich bei allen beliebt gemacht».
Schütze war bei Anti-Terror-Einheit
Der Täter, der auch in der Anti-Terror-Einheit arbeitete, soll schon in der Vergangenheit mit aggressivem und gewalttätigen Verhalten aufgefallen sein, sagte eine Quelle gegenüber «Ticinoonline».
Etwas anderes sagt Giorgio Galusero, ebenfalls ein pensionierter Kantonspolizist. Galusero hatte mit dem 64-Jährigen zusammen gearbeitet. «Ich erinnere mich an ihn als einen guten Kollegen, der innerhalb des Polizeikorps nie Verhaltensprobleme zeigte», sagt er zu «La Regione».
Gegenüber «tio» sagte Galusero, der 64-jährige Ex-Polizist sei im Gebrauch von Waffen sehr geübt gewesen. «Ein vorbildlicher Polizist, sehr kompetent», erinnert sich der heutige Stellvertreter des Täters. «Was passiert ist, ist ein menschliches Drama, das den Ruf der Polizei nicht trübt.» (man/jmh/kes)
*Name geändert
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