In der Nacht auf letzten Samstag treibt im Luganersee ein BMW X6, die Polizei fischt den schwarzen Wagen am Morgen aus dem Wasser. Später finden die Tessiner Beamten, offenbar auf dem Grund des Sees, die Leichen einer jungen Russin und eines jungen Manns aus Aserbaidschan.
Die beiden Opfer ertranken, nachdem sie mit ihrem Auto beim Ponte del Diavolo, der Teufelsbrücke in Castagnola TI, das Geländer durchbrochen hatten und in den See gestürzt waren.
«Diana, mein Herz blutet», schreibt eine Freundin jetzt auf Instagram. «Du warst mein wertvollster Diamant», postet eine andere auf Facebook. «Du wirst für immer meine liebste Anziehpuppe bleiben, mit der ich Kleider anprobieren kann.» Unzählige Trauerbekundungen sind in sozialen Medien zu lesen, denn die junge blonde Frau war unter den russischen Jetset-Kids eine Berühmtheit.
Ein Jetset-Leben zwischen Moskau, Zürich und Monaco
Diana Lebedewa war die «russische Lady Di», Enkelin des Oligarchen Platon Lebedew (59). Der war die Nummer zwei im Yukos-Konzern hinter Milliardär Michail Chodorkowski (53) und sass wegen Steuerhinterziehung elf Jahre lang im Gefängnis.
Trotz der Feindschaft ihres Grossvaters mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin: Lebedewa lebte ihr unbekümmertes Glamourleben zwischen Moskau, Zürich, Monaco und Los Angeles. Postete unzählige Selfies, auf denen sie ihre perfekten weissen Zähne, ihre blonden Haare und teuren Outfits in Szene setzte.
Zweites Opfer besuchte Privatschule in Lugano
Das zweite Opfer der verhängnisvollen Fahrt am Luganersee ist der aserbaidschanische Diplomatensohn Azer Yagubow (23). Ihm gehörte der BMW, er sass vermutlich auch am Steuer. Er soll die Franklin University Switzerland, eine noble Privatschule in Lugano TI, besucht haben. «Azer war der Inbegriff eines Gentleman. Er hat überall positive Energie verbreitet», sagt eine Bekannte der beiden Verstorbenen.
Warum der BMW um drei Uhr nachts im See landete, ist noch nicht bekannt. Es gibt aber Gerüchte, dass ein zweites Auto involviert war, dass sich die jungen Leute möglicherweise ein Rennen lieferten. Für die beste Freundin der russischen Lady Di ist das unvorstellbar: «Es war kein Rennen», schreibt sie auf Instagram. (bih)