Kaum über die Grenze in Chiasso TI wird Gas gegeben. Jeden Tag. Ganz vorne dabei in der Statistik: Fahrzeuge mit Schweizer Kennzeichen. Dabei gilt auf der A9, auf der Strecke zwischen dem Tunnel Monte Olimpino und Grandate (I) Höchstgeschwindigkeit 80 km/h. Jetzt lockte die italienische Verkehrspolizei die Raser in die fiese Radarfalle.
Bei drei Gelegenheiten im Monat Februar stellten die Beamten aus Como eine Radarfalle auf. 78 Autos wurden geblitzt. Die Hälfte davon kam aus der Schweiz. Zwei haben sogar einen Rekord gebrochen. Sie fuhren über 160 km/h, waren somit doppelt so schnell als erlaubt. Den beiden wurde auf der Stelle der Fahrausweis entzogen. Sie müssen nun 800 Euro Strafe zahlen.
Viele Schweizer prellen die Zeche
Ob aber die anderen Strassenrowdys ihre Busse zahlen, steht in den Sternen. Denn viele Autofahrer mit Schweizer Kennzeichen ignorieren die Zahlungsaufforderungen. Allein im Grenzgebiet bis Mailand (I) prellen Schweizer den italienischen Staat um jährlich über 1,5 Millionen Franken.
Und eben besonders betroffen ist Como. Die Grenzstadt blieb 2017 auf über 350'000 Franken Bussgeld sitzen. Während italienische Verkehrssünder in der Schweiz schnell und effektiv zur Kasse gebeten werden, ist das Eintreiben der Strafmandate in Italien aufwendiger. Das freilich soll anders werden. Alessio Butti (54), Abgeordneter der rechtspopulistischen Partei Fratelli d'Italia in Como, will Schweizern, welche die Zeche prellen, auf italienischem Territorium das Auto wegnehmen (BLICK berichtete).
Auch im Tessin Raser mit 177 Sachen geblitzt
Doch nicht nur auf italienischem Boden wird gerast. In den vergangenen Tagen etwa wurde ein Fahrzeug auf der A2 beim Rasen erwischt. Das Auto sauste 177 km/h über die Baustellen-Strecke zwischen dem Tunnel des Monte Ceneri und der Ausfahrt Bellinzona Sud. Dort sind nur 80 km/h erlaubt. Am Steuer sass ein Italiener. Er hat nun eine Strafanzeige wegen grober Verletzung von Verkehrsregeln am Hals. Dem Temposünder droht bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe.
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