Feuerwerk gehört normalerweise zu den Highlights seiner luxuriösen Hochzeitsfeste. Unter den spektakulären Lichtkaskaden der Tessiner «BlunotteEventi» gaben sich schon Promis wie Sänger John Legend (40), der italienische Rapper Fedez (29) sowie Brasiliens Ex-Kicker Leonardo (49) das Ja-Wort. Doch die Flammenhölle in der Via Leonardo da Vinci von Gironico bei Como (I) stand nicht auf dem Zauber-Programm des Hochzeitszaren Giovanni Costantino (48) aus Chiasso TI.
Zwei vermummte Männer schleichen sich in der Nacht auf Sonntag zum Depot des Wedding-Planners und seines Catering-Unternehmens «Sunlake». Während in Chiasso das Unternehmen seinen Firmensitz hat, liegt in der Halle am Comer See die Ausrüstung für Bühnen- und Lichtshows, für Catering und Dekoration. «Das alles hat einen Gesamtwert von zehn bis 15 Millionen Franken», sagt der Künstler und Unternehmer zu BLICK.
Die Täter hinterlassen viele Spuren
Im Hof vor der Halle parkieren neun Lieferwagen. Die Täter brechen das Tor auf. Sie zünden mit Benzin getränkte Stofffetzen an, halten sie an acht der Fahrzeuge. Innert Minuten brennen die Autos lichterloh. Die Flammen springen auf das Lager über. Der Brand wird glücklicherweise früh bemerkt. Wenig später, gegen 2.15 Uhr, treffen bereits Polizei und fünf Löschfahrzeuge der Feuerwehr ein. Das Feuer kann schnell unter Kontrolle gebracht werden. Der geschätzte Schaden: 800'000 Franken.
Die Feuerteufel hinterlassen viele Spuren. Sofort wird klar: Hier liegt Brandstiftung vor. «Das waren Profis», sagt Giovanni Costantino, «die haben so etwas nicht zum ersten Mal gemacht». Der Modus Operandi spricht für die Mafia. Doch der Hochzeitszar aus Chiasso TI beteuert: «Wir haben nie etwas mit der Mafia zu tun gehabt. Unser Angebot ist ein Nischenprodukt und interessiert die organisierte Kriminalität nicht», sagt Giovanni Costantino, «normalerweise drohen Mafiosi, bevor sie zuschlagen. Doch wir sind noch nie in irgendeiner Weise erpresst worden. Ich verstehe diese Brandstiftung nicht.»
War da ein Konkurrent am Werk?
Auch an einen verärgerten Konkurrenten glaubt der Unternehmer nicht. «Wir sind mit unserem Produkt ziemlich einzigartig – in der Schweiz sowie in Italien», sagt Costantino weiter, «seit elf Jahren sitzen wir in Chiasso. Vor zwei Jahren haben wir diese Zweigstelle in Como eröffnet. Da ist noch nie etwas passiert.» Die Lust zum Feiern will sich der Musiker nicht nehmen. «Wir machen weiter», sagt Giovanni Costantino.