Bei Rasern kennt der Südkanton kein Pardon. Das bekommt auch der Italiener mit dem weissen Ford zu spüren. Der 36-Jährige war am Freitag gegen 17 Uhr mit erhöhter Geschwindigkeit über die A2 Richtung Süden geprescht. Auf der Höhe von Sigirino TI rammte der Strassenrowdy einen Scooter. Der Töff fiel zu Boden. Sein Fahrer starb noch auf der Unfallstelle (BLICK berichtete).
Die Kapo nimmt den Unfallverursacher fest. Auf dem Revier stellt sich heraus: Der Italiener ist sturzbetrunken, hat über zwei Promille im Blut. Er verbringt erst eine Nacht in der Ausnüchterungszelle, bevor er überhaupt verhört werden kann. Nach Hause darf der Grenzgänger nicht.
Raser bleibt bis 15. Dezember in Tessiner U-Haft
Denn, so findet die Tessiner Staatsanwaltschaft, bei der Raserei handelt es sich keineswegs um ein Kavaliers-Delikt. Heute veranlasste sie: Der Raser muss in Untersuchungshaft – mindestens bis zum 15. Dezember.
Denn dem Unfallverursacher wird vorsätzliche Tötung vorgeworfen. Ohne Zweifel fuhr der Raser völlig verantwortungslos und offenbar ohne Kontrolle. Noch vor dem Horror-Crash hatte er bereits einen anderen Unfall verursacht, dabei hatte er mit seinem PKW die Mittelleitplanke touchiert.
Statt anzuhalten, setzt er die Höllenfahrt in Schlangenlinien fort – bis die Tragödie bei Sigirino passiert. Für den Staatsanwalt steht fest: Dass Andrea T. (36) aus Lugano Morcote TI sterben musste, ist ganz und gar die Schuld des Rasers.
Auch Staatsrat Norman Gobbi (40) ist schockiert
Andrea T., ebenfalls gebürtiger Italiener, war erst vor einer Woche Vater geworden. Söhnchen Nicolas wird nun seinen Papa nie mehr erleben. Der Biologe lebte in Morcote, arbeitete aber in einem Spital in Locarno TI, pendelte täglich über die A2 zwischen Job und zu Hause.
Zutiefst schockiert zeigt sich Staatsrat Norman Gobbi (40). «Eine Tragödie, verschuldet durch die Unverantwortlichkeit eines Einzelnen», schreibt der Lega-Politiker in Libera-TV, «die das Leben eines Mannes zerstört, der nur auf dem Weg nach Hause war zu seiner Frau und seinem Neugeborenen. Jetzt muss die Justiz ihre Arbeit machen.»
Gleichzeitig appelliert der Justizdirektor an alle Autofahrer: «Die Sicherheit auf unseren Strassen hängt in erster Linie von uns allen ab.»