Aviatikexperte zum Super-Puma-Drama
Führte ein Rückwärts-Start zum Unglück?

BLICK fragt bei einem Aviatik-Experten nach der Absturzursache.
Publiziert: 29.09.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:41 Uhr
Super Puma am Gotthard abgestürzt
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Beide Piloten sind tot:Super Puma am Gotthard abgestürzt
Die dramatische Bergung der Opfer
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Leserin filmte das Super-Puma-Drama:Die dramatische Bergung der Opfer
Hier brennt der Super Puma aus
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8989-Leservideo:Hier brennt der Super Puma aus
Sven Forster

Der Absturz eines Helikopters der Schweizer Armee auf dem Gotthard-Hospiz beschäftigt die Schweiz. In kürzester Zeit liessen nun mehrere Angehörige der Schweizer Armee bei Flugunfällen ihr Leben. 

BLICK fragte bei einem Helikopter-Experten mit zwanzig Jahren Berufserfahrung nach der möglichen Ursache. 

Die Besten der Besten

Der routinierte Pilot glaubt nicht an ein technisches Versagen des Super Pumas: «Die Fluggeräte gehören, wenn sie regelmässig gewartet werden, zu den technisch besten der Welt. Überall auf dem Globus werden die Erzeugnisse von Aérospatiale, der heutige Airbusgruppe, eingesetzt.»

Auch bei der Ausbildung der Piloten kann er keinen Fehler erkennen: «Lukas Rechtsteiner* wählt nur die Besten der Besten aus»!

Startverfahren rückwärts

Wie Armeechef Blattmann am Unfallort mitteilte, habe der Super Puma ein Stromkabel touchiert. Diese Aussage passt zur Analyse unseres Experten: «Es ist möglich, dass der Pilot den Start nach hinten durchführen wollte. Dabei könnte er das Kabel übersehen haben. Durch den Crash trennte sich der Heckrotor ab und es gab keine Kontrollmöglichkeit mehr», teilte der Helipilot mit über 5000 Flugstunden mit.

Todes-Flug im Auftrag der FranzosenDas Startverfahren der zweimotorigen Maschinen wird oft nach hinten ausgeführt. So soll ein Ausfall eines Triebwerkes besser abgesichert werden, da die Piloten auch bei einem Defekt das Fluggerät besser wieder kontrolliert auf den Boden bringen können. Besonders die Rega setzt bei Starts von Hochhäusern auf diese Option.

Grundsätzlich gebe es für solche hochtechnische Helikopter Kollisionswarnsysteme, die einen Alarm auslösten, wenn ein Gegenstand in die Quere komme. Sogar bei einem Kabel sollte der Warnton erklingen. Die Frage sei, ob die Super Pumas des Militärs mit dieser hochsensiblen Variante des Warnsystems ausgerüstet seien.

*Ausbildungschef der Schweizer Luftwaffe

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