An katholischer Schule im Tessin
11-Jähriger zum Oralsex gezwungen!

11-Jährige sollen einen Schulkameraden in einer Tessiner Privatschule zum Oralsex gezwungen haben. Seit acht Monaten liegt der Polizei eine Anzeige vor. Doch das mutmassliche Opfer wurde noch immer nicht befragt.
Publiziert: 01.10.2015 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:07 Uhr

Zwei Buben aus dem Tessin sollen einen Schulkameraden zum Oralsex gezwungen haben. Die hässlichen Szenen hätten sich auf dem Klo einer katholischen Privatschule in Lugano abgespielt, schreibt «tio.ch».

Der 11-jährige Angelo* leide unter einem Aufmerksamkeitsdefizit, erzählt seine Mutter dem Onlineportal. Deshalb habe sie ihn aus der öffentlichen Schule genommen. Am neuen Ort ging es ihm aber nicht besser.

«Mein Sohn vertraute mir im Januar etwas Schreckliches an. Zwei Klassenkameraden haben ihn im Bad gezwungen, sich auszuziehen und zum Oralsex gedrängt. Und es war kein Einzelfall. Es passierte immer und immer wieder.»

Auf Anraten des Kinderarztes habe sie ihren Sohn sofort aus der Schule genommen. Die Verantwortlichen dort verharmlosen den Vorfall, der 11-Jährige könnte alles erfunden – oder das Verhalten seiner Kameraden falsch interpretiert haben.

Die Mutter reichte auf der Polizei Anzeige ein. «Sie haben mich fast drei Stunden verhört. Wollten auch noch meinen Sohn befragen. Aber seit jenem Tag habe ich nichts mehr gehört.» Mehrmals habe sie erfolglos versucht, Kontakt aufzunehmen. «Wir fühlen uns alleingelassen.»

Die Jugendstaatsanwaltschaft wusste bis vor Kurzem noch nichts über den Vorfall. Auf Anfrage hiess es: «Wir haben das Dossier noch nicht erhalten. In einigen Bereichen ist die Polizei überlastet.»

Erst nachdem das Tessiner Onlineportal nachfragt, tut sich etwas. Die Mutter wurde inzwischen von der Staatsanwaltschaft befragt.

Viele Fragen sind noch offen: Warum hat die Polizei die Jugenstaatsanwaltschaft nicht umgehend informiert? Warum wurde die Schulleitung noch nicht von den Behörden befragt? Und warum konnte das Opfer auch rund acht Monate nach dem mutmasslichen Übergriff seine Version der Geschichte noch nicht erzählen?

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