Terrorismus
Strafverfahren gegen zwei jugendliche Winterthurer IS-Rückkehrer

Zwei jugendliche IS-Rückkehrer im Alter von 16 und 17 Jahren sind am Dienstagabend am Flughafen Kloten verhaftet worden. Die Jugendanwaltschaft Winterthur eröffnete ein Strafverfahren gegen sie.
Publiziert: 30.12.2015 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:24 Uhr

Die beiden Jugendlichen sollen im Dezember 2014 die Schweiz verlassen haben. Sie werden verdächtigt, sich nach Syrien begeben und die Gruppierung Islamischer Staat unterstützt zu haben, wie die Jugendanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.

Sie reisten am Dienstag per Flugzeug von Istanbul nach Zürich, wo sie von der Zürcher Kantonspolizei festgenommen wurden, wie die Jugendanwältin Alexandra Ott auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

Die beiden Jugendlichen befinden sich in Gewahrsam der Winterthurer Jugendanwaltschaft, in einer geschlossenen Institution. Sie sind in guter gesundheitlicher Verfassung, wie es in der Mitteilung heisst.

Die Jugendanwaltschaft führt ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Widerhandlung gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierung Al-Kaida und Islamischer Staat sowie verwandter Organisationen. Zudem wird wegen des Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Organisation ermittelt.

Die Ermittlungen und Abklärungen erfolgen in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Zürich und dem Bundesamt für Polizei (fedpol). Das Jugendstrafverfahren sei nicht öffentlich und es gelte die Unschuldsvermutung, schreibt die Jugendanwaltschaft.

Winterthur ist in jüngster Zeit immer wieder in die Schlagzeilen geraten, weil schon mehrere junge Menschen aus der Stadt nach Syrien gereist sind und sich dem IS angeschlossen haben. Sie alle sollen zuvor in der An'Nur Moschee im Stadtteil Hegi verkehrt haben.

Stadtpräsident Michael Künzle hatte Anfang Dezember die Vertreter aller Winterthurer Moscheegemeinden zu einer Aussprache ins Stadthaus eingeladen. «Wir wollen unseren Anteil leisten, um zu verhindern, dass weitere Jugendliche in den Dschihad reisen», hatte Künzle gesagt.

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