Normalerweise sind von Oktober bis Januar nur wenige Pollen in der Luft, wie der Wetterdienst Meteonews am Mittwoch in seiner Pollenbilanz schreibt. 2023 blühten aber wie schon im Vorjahr Haseln und Erlen wegen der milden Temperaturen bereits in der ersten Januarhälfte oder gar Ende 2022.
Normalerweise beginnt die Blüte dieser Pflanzen Ende Januar bis Anfang Februar. Im Norden verminderten sich die Hasel- und Erlenpollen Mitte Februar, Ende Februar setzte aber ein starker Flug dieser allergenen Pollen ein.
Die Saison der wichtigsten allergenen Baumpollen von Esche und Birke war durch die wechselhafte Witterung in der Hauptblütezeit April ein ständiges Auf und Ab der Konzentrationen.
Im Süden begann der Flug des Hauptallergens, der Gräserpollen, früher als normal schon Ende März. Ab Mitte April gab es bereits hohe Konzentrationen.
Im Norden flogen die Gräserpollen erst gegen Ende April und damit in der Norm. In den ersten 20 Tagen des Mai wusch der Regen die Pollen immer wieder aus. In der letzten Maidekade aber war die Gräserpollenkonzentration hoch bis sehr hoch. Das blieb auch im Juni so. Erst im Juli sank die Belastung. Insgesamt war der Gräserpollenflug deutlich überdurchschnittlich.
Im August waren vor allem im Tessin und am Genfersee viele Ambrosiapollen in der Luft. Diese wurden zum Grossteil aus Italien oder Frankreich herüber geweht. Die invasive und hochallergene Pflanze breitet sich dort als Ackerunkraut besonders stark aus. In der Schweiz ist die Bekämpfung laut Meteonews bisher recht erfolgreich.
Den frühen Beginn und die hohe Intensität der Pollensaison führt der Wetterdienst auf den Klimawandel zurück. Gestresste Pflanzen reagieren mit einer verstärkten Pollenproduktion.
Zudem verändern sie die Beschaffenheit der Pollen durch die Produktion bestimmter Eiweisse, auf welche Allergiker stärker reagieren - die Pollen sind also aggressiver. Durch die aggressiveren Pollen können in der Folge mehr Menschen eine Pollenallergie entwickeln.
(SDA)