Im Kanton Solothurn ist ein Primarschullehrer wegen dringenden Verdachts auf Kinderpornografie fristlos entlassen worden. Das teilt die Solothurner Staatskanzlei heute mit. Ausserdem habe das Volksschulamt ein Verfahren auf Entzug der Berufsausübungsbewilligung eingeleitet.
Ein Strafverfahren gegen den Mann läuft, laut den Behörden besteht «dringender Tatverdacht». Allerdings stünden die Straftaten wohl nicht «im direkten Zusammenhang mit der Schule, an der diese Lehrperson unterrichtet».
Die Eltern der Schüler, die der Mann unterrichtete, und die anderen Lehrer seien von der Schulpflege über die Entlassung informiert worden.
Internationaler Kinderporno-Ring
Die Polizei war der Staatskanzlei zufolge durch die internationale Anti-Porno-Operation «Spade» auf den Lehrer aufmerksam geworden. In deren Rahmen war in Kanada ein Kinderporno-Ring gesprengt worden. Knapp 350 Verdächtige waren zwischen 2010 und 2013 festgenommen worden, 386 Kinder konnten befreit werden. Im Zentrum der Ermittlungen stand ein Kanadier, der vornehmlich in Osteuropa Fotos und Videos beschafft und sie im Internet zum Download oder auf CD gebrannt verkaufte. Er wurde 2011 verhaftet.
Nach der Präsentation des Zwischenberichts 2013 stellten die kanadischen Behörden die Ergebnisse der Ermittlungen über 50 Ländern zur Verfügung – auch der Schweiz. Hierzulande werde momentan gegen mehrere Personen ermittelt, schreibt die Solothurner Staatskanzlei. (lha)