Teil des Folter-Regimes
Gambischer Ex-Minister lebt als Flüchtling in der Schweiz

Er soll willkürliche Verhaftungen und Folter befohlen haben. Gambias Ex-Innenminister Ousman Sonko lebt laut «Rundschau» als Asylsuchender in der Schweiz.
Publiziert: 25.01.2017 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:55 Uhr

Ousman Sonko, der als Innenminister bis vor kurzem eine Schlüsselfigur des repressiven Regimes in Gambia war und angeblich willkürliche Verhaftungen und Folter kommandiert haben soll, hat in der Schweiz Asyl beantragt. Das berichtet die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens.

«Ousman Sonko ist seit letztem November bei uns im Kanton Bern in einem Asylzentrum untergebracht, er hat einen Asylantrag gestellt», sagte der Berner Polizei- und Militärdirektor Hans-Jürg Käser dem TV-Magazin. Angaben zum Stand des Verfahrens machte Käser keine.

Laut der «Rundschau» fungierte Sonko als «brutaler und dem Langzeit-Autokraten Yayah Jammeh treu ergebener Scherge». «Ousman Sonko war einer der grössten Befürworter von Jammehs Exzessen gegen die Bevölkerung. Für ihn war alles, was Jammeh wollte, Gesetz», sagte Alhasana Jobarteh von der United Democratic Party gegenüber der «Rundschau».

Dem Bericht zufolge verliess Sonko die Regierung Gambias «aus unbekannten Gründen» im vergangenen Herbst und floh aus dem Land. Zunächst bat er vergeblich in Schweden um Asyl und kam dann in die Schweiz.

Jammeh selbst wurde vergangenen Dezember nach mehr als zwei Jahrzehnten als Präsident abgewählt. Er ging im Januar nach Äquatorialguinea ins Exil.

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