Der Axa Winterthur selbst werden jährlich über 3000 Wildunfälle gemeldet. Die Zahl ist jedoch im vergangenen Jahr leicht gesunken, was der Versicherer auf das «verminderte Verkehrsaufkommen aufgrund der Pandemie» zurückführt.
Insgesamt kosten die Wildunfälle den Versicherer rund elf Millionen Franken. Auf die ganze Branche gerechnet «dürften es mehr als 50 Millionen Franken sein», schrieb Axa in einer Mitteilung. Die leicht erhöhte Schadensumme sei wohl auf die immer teurer werdenden Ersatzteile zurückzuführen.
In den Kantonen Jura, Graubünden, Freiburg und Thurgau ist laut dem Versicherer «die Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenstoss mit einem Wildtier besonders hoch». Das Risiko sei bis zu sieben Mal höher als in anderen Kantonen.
Auch die Jahreszeit spielt bei Unfällen mit Wildtieren eine Rolle: Besondere Vorsicht sei im Oktober, November und Dezember geboten. «Denn wenn die Tage kürzer werden, sind Wildtiere häufiger zur gleichen Zeit unterwegs wie Autofahrerinnen und Autofahrer.»
Zudem sei es im Morgen- und Abendverkehr dunkel, weshalb man Tiere auf der Fahrbahn oft erst spät sehe, wird Michael Pfäffli, Leiter der Axa-Unfallforschung, in der Mitteilung zitiert. Daher sollten Autofahrerinnen und Autofahrer die Geschwindigkeit anpassen. Im Falle eines Zusammenstosses ist umgehend die Polizei zu benachrichtigen, ansonsten riskiert man eine Strafverfolgung wegen Tierquälerei.
Denn das Tier soll nicht stundenlang verletzt auf der Strasse liegen. Daher bietet die Polizei nach einem Unfall wenn nötig Wildhüter, Jäger oder andere Spezialisten auf, die das verletzte Tier suchen und notfalls von seinem Leiden erlösen.
Bei Zusammenstössen werden jedoch nicht nur Tiere, sondern auch Menschen verletzt. Laut einer von Axa zitierten Statistik des Bundesamtes für Strassen (Astra) wurden im vergangenen Jahr 89 Personen verletzt - 2019 waren es 76.
(SDA)