«Augen und Ohren» in Damaskus
Schweiz eröffnet humanitäres Büro in Syrien

Die offizielle Schweiz hat seit drei Wochen wieder ein humanitäres Büro im Bürgerkriegsland Syrien.
Publiziert: 21.12.2017 um 06:26 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 21:50 Uhr
Die Schweiz hat in der syrischen Hauptstadt Damaskus ein Büro eröffnet. Dies soll die humanitäre Hilfe der Schweiz vor Ort koordinieren. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/EPA/MOHAMMED BADRA

«Jetzt haben wir endlich Augen und Ohren in Damaskus», sagte Manuel Bessler, Delegierter des Bundes für humanitäre Hilfe, gegenüber «Heute Morgen» von Radio SRF am Donnerstag. In der syrischen Hauptstadt wurde vor rund drei Wochen ein humanitäres Büro eröffnet. Es handle sich allerdings nicht um eine politische oder diplomatische Vertretung.

Schweiz will eigene Hilfsprojekte umsetzen

Mit dem Büro will die Schweiz in Zukunft laut Bessler wieder eigene Hilfsprojekte in dem Land umsetzen, zum Beispiel der Aufbau von Spitälern. Bisher unterstützte sie laut SRF mit 60 Millionen Franken pro Jahr vor allem andere Hilfsorganisationen.

Es handelt sich laut Angaben von SRF um das erste Büro in Syrien eines europäischen Staats, abgesehen von der EU. Dem Bericht zufolge operiert das Büro zunächst von einem Hotelzimmer aus.

Der Schweizer Büroleiter will demnach syrische Angestellte rekrutieren. Der Büroleiter kann nicht frei arbeiten. Die syrische Regierung entscheidet, ob er auch in Rebellengebiete reisen darf.

Die Pläne für ein Schweizer Büro in Syrien waren bereits seit längerem bekannt. Es gehe ausschliesslich darum, den humanitären Bedürfnissen zu entsprechen, sagte im Mai der damalige Aussenminister Didier Burkhalter. Dabei gehe es nicht um eine politische Legitimation des Regimes in Damaskus durch die Schweiz.

Das Büro erlaube es, von der Schweiz finanzierte humanitäre Projekte zu führen, sagte Burkhalter. Zudem könnten die grossen humanitären Organisationen unterstützt werden.

Die Schweiz hat seit mehreren Jahren versucht, Garantien für die humanitäre Arbeit vor Ort zu erhalten. In die rund sechsmonatigen Verhandlungen war demnach auch der Iran involviert. (SDA)

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