Syrer wegen «Ehrenmord» in Luzern vor Gericht
Yaha M. (42) schnitt seiner Frau die Kehle durch

Um seine «Ehre» zu verteidigen, trennte Yahia M. (42) seiner Frau Fatma (†24) fast den Kopf ab. Sie hatte einen Freund. Heute steht der syrische Flüchtling dafür in Luzern vor Gericht. Besonders tragisch: Die Kinder hörten die Todesschreie ihrer Mutter.
Publiziert: 25.08.2017 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2018 um 16:41 Uhr
Der Bundesrat möchte, dass weniger Verfahren wegen häuslicher Gewalt eingestellt werden. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/LUIS BERG
Anian Heierli

Der syrische Flüchtling Yahia M.* (42) schnitt seiner Frau Fatma (†24) mit einem Schinkenmesser die Kehle durch. Er wollte nicht akzeptieren, dass sie einen neuen Freund hatte. Das Drama passierte am 20. Januar 2014 in Horw LU (BLICK berichtete). Seither sitzt M. in Haft, gibt die Tat zu, sieht sich aber im Recht. Er habe lediglich seine Ehre verteidigt, ist der Anklage zu entnehmen.

Lebenslange Freiheitsstrafe gefordert

Heute steht Yahia M.* vor dem Kriminalgericht Luzern. Die Staatsanwaltschaft klagt ihn wegen Mordes an. Gefordert wird eine lebenslange Freiheitsstrafe. Laut psychiatrischem Gutachten ist der Angeklagte schuldfähig. Daran ändert auch sein grausames Verbrechen nichts.

Am Tattag fährt Yahia M. zur Wohnung seiner Frau Fatma (†24). Er hat die beiden gemeinsamen Söhne (2 und 4 Jahre alt) dabei. Obwohl die Ehe bröckelt, lässt sie ihn herein. Wohl wegen der Kinder und weil ein Bekannter der Familie bei Fatma zu Besuch ist. M. setzt sich aufs Sofa und verhält sich ruhig. Zu diesem Zeitpunkt weiss der Angeklagte bereits vom neuen Freund seiner Frau und ihrem Wunsch nach Scheidung.

Als der Bekannte die Wohnung verlässt, wird M. aggressiv. Er schnappt sich ein 20 Zentimeter langes Messer aus der Küche. Dann sperrt er die beiden Söhne im Wohnzimmer ein. Unmittelbar danach attackiert der Syrer seine Frau. Sie wehrt sich mit allen Mitteln, was Schnitte an ihren Händen und Kampfspuren im Raum beweisen. Trotzdem kann M. sein Opfer überwältigen. Zuerst fügt er ihr im Stehen einen Halsschnitt zu. Fatma sackt rücklings zu Boden. Er beugt sich über sie und trennt ihr mit dem Messer fast den Kopf ab.

«Ich habe sie abgeschlachtet»

Nach der Tat begibt sich M. ins Wohnzimmer zu seinen Kindern und raucht eine Zigarette. Als der Bekannte wenig später zurückkehrt, alarmiert dieser Sanität und Polizei. Doch jede Hilfe kommt zu spät. Fatma ist bereits tot. Laut Anklage sagte M. zum Bekannten noch: «Ich habe sie abgeschlachtet.» Dann lässt er sich festnehmen.

Die beiden Buben haben die Todesschreie ihrer Mutter mit angehört. Sie sind heute an einem geschützten Ort untergebracht.

*Name der Redaktion bekannt

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