Mehrere hundert Personen haben am Freitagabend den Platzspitz in Zürich besetzt und die Eingänge zum Park verbarrikadiert. Sie wollen gegen Menschenrechtsverstösse im Zusammenhang mit Migranten und Flüchtlingen protestieren und bis Sonntag bleiben.
«Wie kaum ein anderer Ort in dieser Stadt steht der Platzspitz für ein Zürich der Repression, für eine Stadt, in der nicht alle das Recht haben, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten und zu bewegen,» lassen die Demonstranten verlauten. Beispielsweise bliebe der Park auch mehr als 20 Jahre nach Vertreibung der Drogenszene nachts geschlossen.
Der Platzspitz sei «ein Symbol für die staatliche Gewalt», den die Demonstranten nun temporär nutzen wollen, um «den Protest gegen Zwangsmassnahmen im Asylbereich sichtbar zu machen und zu stärken». Sie fordern «Bleiberecht für alle, alles allen» und haben den Platzspitz kurzerhand in Parc sans frontières umbenannt.
Die Stadtpolizei Zürich rückte mit mehreren Patrouillen aus. Diesen wurde der Zugang zum Park «auf friedliche Art und Weise verwehrt», heisst es in einem Communiqué. Nach einer ersten Lagebeurteilung, Verhandlungen mit den Vertretern und nach Rücksprache mit dem Sicherheitsvorsteher sei entschieden worden, den politisch motivierten Anlass zu tolerieren. Die Veranstalter hatten mobile Toiletten bestellt. Die Stimmung auf dem Gelände war nach Angaben der Polizei friedlich.
Die Aktion soll bis Sonntag dauern. Die Polizei will die Besetzung bis am Sonntag tolerieren, beobachte das Geschehen aber weiterhin, heisst es in einer Mitteilung. (vof)