«Swiss View»
Der schönste Film der Welt

Eigentlich sollte die Sendung ein Lückenfüller sein. Doch dann kam es anders: «Swiss View» erreichte im Fernsehen Kultstatus. Seit 15 Jahren fliegen Marco Fumasoli und sein Team über die Schweiz. Jetzt brachten sie spektakuläre Bilder von der Innerschweiz und Zürich mit.
Publiziert: 08.05.2009 um 15:19 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:35 Uhr
Von Gabriela Bart

Samstag. 7.30 Uhr. Lagebesprechung in der Helikopterbasis in Schindellegi SZ. «Heute ist ein traumhafter Tag. Sonne, blauer Himmel mit Schleierwolken und gutem Licht», schwärmt Marco Fumasoli, 57, Produzent und Regisseur der «Swiss View»-Filme.

Zusammen mit Helipilot Sandro Brugnoli und Kameramann Ueli Haberstich brütet er über einer Landkarte. Das Trio plant einen Flug über die Innerschweiz. «Vor dem Filmen bereiten wir uns akribisch vor. Die vorgesehene Route zeichne ich im Voraus auf den Landkarten ein», erklärt Fumasoli, der kreative Kopf. «Sonst verfliegt man sich endlos. Weil ich immer noch mehr filmen will, hier noch ein Tal, dort einen Berg.» Der gross gewachsene Zürcher mit der auffälligen Brille erzählt lachend, er habe selbst nach einem langen Tag in der Luft nicht genug. «Da streikt dann die Crew und muss mich regelrecht auf den Boden zurückzwingen.»

«Zeit, dass wir starten», ruft Brugnoli. «Heute bläst starker Föhn. Besonders über dem Urnersee.» Das Team besteigt eine neue MD 902, der einzige Helikoptertyp ohne Heckrotor. Das macht ihn wendig und leise. Die Aufnahmen selbst werden durch eine ausserhalb des Helikopters befestigte Kugel ermöglicht. Da ist die Kamera drin. Das «Auge» ist um 360 Grad drehbar, ein spezielles System hält Vibrationen von der Kamera fern. «Mit der Fuchs Helikopter AG Schindellegi haben wir seit Jahren einen zuverlässigen Partner», erklärt Fumasoli. «Die Firma verfügt über die neuste Technik und sehr erfahrene Piloten.»

Langsam verlässt die Maschine festen Boden, hebt ab in die Luft. Im Tiefflug schweben wir über den Sihlsee und das Kloster Einsiedeln. Vorbei an Skisprungschanzen, abgelegenen Weilern und schneebedeckten Felsen. Fumasoli und Pilot Brugnoli sitzen im Cockpit, Kameramann Haberstich hinten. Vor ihm ein grosser Monitor, auf seinen Knien ein Brett mit Schaltern, Knöpfen und einem Joystick. Von hier aus lenkt er die Hightech-Kamera in alle Richtungen. Immer auf Kommando von Regisseur Fumasoli. Er sagt, wo’s langgeht.

«Im Helikopter gebe ich den Takt an», erklärt der frühere Creative Director des Schweizer Fernsehens. «Das Team kennt meine Kommandos. Sandro weiss, was ich will. Manchmal muss ich eine Richtung nur antippen – schon macht er die richtige Bewegung.» Fumasoli dirigiert seine Crew über die Berge der Innerschweiz. «Es ist fantastisch, die Erblanden der Schweiz zu filmen», schwärmt der Werber.

Ich bin ein Maniac», sagt er von sich und fährt durch seine grauen, schulterlangen Locken. Wie die «Swiss View»-Filme entstanden sind? Mitte der 90er-Jahre entwarf der gelernte Jurist das Signet des kurzlebigen TV-Senders Schweiz 4. «Damals stellte ich mir die Frage: Was ist der gemeinsame Nenner aller vier Landesteile? Die Landschaft. Also musste das Logo von Schweiz 4 in die Landschaft.» Flugs liess er einen Heissluftballon in Form der Ziffer 4 produzieren und über die Schweiz schweben. Alles in Fernsehspots festgehalten. Der Ballon wurde das Markenzeichen des Senders – und die Idee, die Schweiz aus einem Helikopter flächendeckend zu filmen, war geboren. Und ist jetzt 15 Jahre lang gewachsen.

Was zeigen die Filme? «Die Natur der Schweiz, wie sie ist. In ihrer Schönheit, in ihrer Zersiedelung. Mit Tälern, die man sonst nie zu sehen bekommt.»

«Swiss View» zeigt Bruchstellen der Zivilisation: Architektur, Kultur, Siedlungsstrukturen. Die Filme sind historische Zeugnisse. Gletscher, die das Team vor 15 Jahren gefilmt hat, sind heute um die Hälfte zurückgegangen. «Das bedrückt mich», sagt Fumasoli.

Pilot Brugnoli steuert die MD 920 jetzt im Tiefflug über den Fronalpstock. Vorne der Vierwaldstättersee, Pilatus und die Rigi. «Man fühlt sich wie ein Vogel über unseren eigenen Dächern», ruft Fumasoli.

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