SVP-Asylchef beleidigt Frauen wegen ihres Aussehens
Facebook-Fiesling Glarner!

Die Aargauerin Moni Nielsen hatte eine schlaflose Nacht. Denn: SVP-Nationalrat Andreas Glarner stellte sie an den Online-Pranger.
Publiziert: 20.06.2016 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:34 Uhr
Nicht mehr am Twittern, dafür doppelt aktiv auf Facebook: Andreas Glarner (53).
Foto: KEY
Michael Sahli

SVP-Asylchef Andreas Glarner (53) greift in die unterste Schublade. Ausgerechnet er, der seinen Twitter-Account gelöscht hat, weil die Gegner angeblich zu gemein zu ihm waren, wird auf Facebook richtig ausfällig. Konkret: Wird der Gemeindepräsident von Oberwil-Lieli online kritisiert, beleidigt er – vorzugsweise Frauen – wegen deren Aussehens.

Gestern hat Glarner gleich noch Fotos von zwei seiner «Lieblingsopfer» publiziert. Dazu der Spruch: «Ich verstehe irgendwie schon, warum sie links und feministisch sind.»

Der Post hat bereits über 120 Kommentare. Darunter Stichworte wie: «Brechmittel», «Zombies», «Vogelscheuchen», «Schachteln», «zum Kotzen», «Null Schminke - unsexy», «Models für Rosshaarmatratzen», «unterv…gelt» oder «Drachen». Glarner lässt die Kommentare stehen.

Neuste Attacke auf Pausenplatz-Niveau: Glarner nimmt sich zwei Kritikerinnen zur Brust.

Eines der Glarner-Opfer ist Moni Nielsen aus dem Kanton Aargau. Zu BLICK sagt sie: «Ich habe heute noch frei - was gut ist. Denn mit Schlafen war nicht so viel.» Für die Aargauerin ist klar: Sie sei am «Online-Pranger» gelandet, weil sie den Wahrheitsgehalt eines Glarner-Tweets in Frage gestellt hatte. Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden Frauen vom Nationalrat auf Pausenplatz-Niveau angegangen wurden.

SVP-Präsident Rösti «dachte, er hat Twitter jetzt gelöscht»

Der SVP-Mann zeigte schon früher seine hohen ästhetischen Ansprüche.

Auf Twitter schrieb Glarner am 12. Juni einer anderen Kritikerin: «Sie scheinen im Leben zu kurz gekommen zu sein…» Und dann an Lieblingsopfer Moni Nielsen: «Bei Ihnen scheint es ähnlich zu sein… Wegen des Profilbildes.» Zwei Stunden später setzt der Glarner noch einen drauf: «Dazu braucht es keine Physiognomie, sondern ein ganz normales Bewusstsein für Ästhetik.»

Parteichef Albert Rösti will sich zum konkreten Fall nicht äussern: «Ich dachte, er hat Twitter jetzt gelöscht?» SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (54) ist weniger zurückhaltend: «Ausgerechnet Glarner, der sich über Anfeindungen auf Twitter beklagt, befeuert auf Facebook dermassen unterirdische Kommentare.»

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