SVP-Asylchef Andreas Glarner (53) greift in die unterste Schublade. Ausgerechnet er, der seinen Twitter-Account gelöscht hat, weil die Gegner angeblich zu gemein zu ihm waren, wird auf Facebook richtig ausfällig. Konkret: Wird der Gemeindepräsident von Oberwil-Lieli online kritisiert, beleidigt er – vorzugsweise Frauen – wegen deren Aussehens.
Gestern hat Glarner gleich noch Fotos von zwei seiner «Lieblingsopfer» publiziert. Dazu der Spruch: «Ich verstehe irgendwie schon, warum sie links und feministisch sind.»
Der Post hat bereits über 120 Kommentare. Darunter Stichworte wie: «Brechmittel», «Zombies», «Vogelscheuchen», «Schachteln», «zum Kotzen», «Null Schminke - unsexy», «Models für Rosshaarmatratzen», «unterv…gelt» oder «Drachen». Glarner lässt die Kommentare stehen.
Eines der Glarner-Opfer ist Moni Nielsen aus dem Kanton Aargau. Zu BLICK sagt sie: «Ich habe heute noch frei - was gut ist. Denn mit Schlafen war nicht so viel.» Für die Aargauerin ist klar: Sie sei am «Online-Pranger» gelandet, weil sie den Wahrheitsgehalt eines Glarner-Tweets in Frage gestellt hatte. Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden Frauen vom Nationalrat auf Pausenplatz-Niveau angegangen wurden.
SVP-Präsident Rösti «dachte, er hat Twitter jetzt gelöscht»
Auf Twitter schrieb Glarner am 12. Juni einer anderen Kritikerin: «Sie scheinen im Leben zu kurz gekommen zu sein…» Und dann an Lieblingsopfer Moni Nielsen: «Bei Ihnen scheint es ähnlich zu sein… Wegen des Profilbildes.» Zwei Stunden später setzt der Glarner noch einen drauf: «Dazu braucht es keine Physiognomie, sondern ein ganz normales Bewusstsein für Ästhetik.»
Parteichef Albert Rösti will sich zum konkreten Fall nicht äussern: «Ich dachte, er hat Twitter jetzt gelöscht?» SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (54) ist weniger zurückhaltend: «Ausgerechnet Glarner, der sich über Anfeindungen auf Twitter beklagt, befeuert auf Facebook dermassen unterirdische Kommentare.»