Schlag gegen italienische Wettmafia
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68 Festnahmen:Schlag gegen italienische Wettmafia

«Suchen Jungs, die klicken, nicht ballern»
Mafia-Clans sacken bei Wettspielen im Internet Milliarden von Euros ein

Mit einer gross angelegten Verhaftungswelle nahmen italienische Ermittler 68 Mafiosi verschiedener Clans fest. Denn im neuen Online-Business mischt nicht nur die ’Ndrangheta, sondern auch die sizilianische und apulische Mafia mit.
Publiziert: 14.11.2018 um 21:37 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2018 um 21:41 Uhr
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Beamte der Guardia di Finanza bei der Verhaftung eines Mafioso in Kalabrien.
Foto: zVg
Myrte Müller

Drogen? Prostitution? Erpressung? Schnee von gestern. Heute sind Gambling und Betting das ganz grosse Business der italienischen Mafia. Mit Glücksspiel und Online-Sportwetten sackten die Clans Schätzungen zufolge über 4,5 Milliarden Euro ein. Seit über drei Jahren sind die Mafiajäger diesen Internet-Kriminellen auf der Spur. Jetzt schlugen sie zu. 

Landesweit nahmen Carabinieri, die Guardia di Finanza und Staatspolizisten aus Reggio Calabria, Catania und Bari 68 Gangster fest. Sie führten 80 Hausdurchsuchungen durch, beschlagnahmten Güter und Vermögen im Wert von einer Milliarde Euro. Oberster Strafverfolger ist Federico Cafiero de Raho. Er warnt vor einer ganz neuen Dimension des Verbrechens.

Im virtuellen Business haben alle ihre Finger im Spiel

Denn im neuen virtuellen Business haben alle ihre Finger im Spiel. «Es gibt nicht mehr nur die 'Ndrangheta, die sizilianische oder die apulische Mafia. Die Organisationen vermischen sich, arbeiten alle eng zusammen», sagt der verantwortliche Staatsanwalt. Und nicht nur in Italien. Auch in der Schweiz und in anderen Ländern.

So wurden die Ermittlungen der Italiener auch von der Bundesanwaltschaft, von Eurojust und von Staatsanwaltschaften aus Österreich, Grossbritannien, den Niederlanden, Serbien, Albanien, Spanien, der Insel Man, Curaçao und Malta unterstützt. Grund: Geldwäsche! 

Auch in der Schweiz wird das Geld gewaschen

Das im Internet-Glücksspiel erworbene Vermögen wird über Strohmänner, ominöse Gesellschaften und Stiftungen in Umlauf gebracht oder in Immobilien investiert – auch in der Schweiz. Dazu brauchen die Mafiosi neue Leute. So belauschten die Fahnder der Guardia di Finanza Telefongespräche, aus denen hervorgeht, dass die Mafia gezielt Internet-Experten anheuert. «Wir suchen Jungs von den besten Universitäten, die Klick machen und Dinge bewegen, und nicht solche, die auf der Strasse herumballern», sagt beispielsweise ein Gangster während eines belauschten Anrufes.

Bereits seit 2015 beobachten nationale und kalabrische Antimafia-Strafverfolger mafiöse Infiltrationen im Geschäft der Online-Wetten. So berichtet «La Repubblica», dass die Mafia von Malta aus agierte und sich somit der strengen staatlichen Kontrolle Italiens entziehen konnte. Dank zwei Ex-Mafiosi aus dem Betting- und Gambling-Geschäft konnten die Ermittler Einblicke in das kriminelle System gewinnen.

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