Zehntausende Bäume hat der Wintersturm Burglind umgerissen. Die Versicherungen rechnen mit Schäden von über 50 Millionen Franken. Doch das volle Ausmass ist noch nicht ersichtlich. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) muss zusammen mit den kantonalen Forstdiensten erst einen Überblick erstellen.
Mit dem Ende der Weihnachtsferien haben die Aufräumarbeiten inzwischen überall begonnen. Es ist sicher, dass diese noch Wochen in Anspruch nehmen werden. «Priorität hat für uns vorerst, die Strassen und Wege freizumachen», sagt etwa Bruno Röösli von der Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern zum BLICK.
Die Witterungsbedingungen seien leider momentan für die Aufräumarbeiten nicht gerade günstig. «Ich schätze, dass es zwei bis drei Wochen dauern wird, bis wichtige Wege wieder frei sind von umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen.» Röösli mahnt deshalb bei Waldspaziergängen vorerst noch zu grosser Zurückhaltung.
«Absperrungen respektieren»
Auch im Kanton Zürich sind die Aufräumarbeiten im Staatswald am Laufen. «Zuerst sind die gefährlichsten Stellen an der Reihe. Dann werden jene erledigt, wo die grössten Behinderungen bestehen», heisst es bei der zuständigen Baudirektion. Sprecher Wolfgang Bollack: «Spaziergängern legen wir nahe, die Absperrungen zu respektieren und die Augen offen zu halten.»
Der Kanton Bern rät von Spaziergängen im Wald ab. Es besteht weiterhin ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, wie die Volkswirtschaftsdirektion auf Radio Energy erklärt. Vorerst gehe es darum, die Schäden aufzunehmen und ab Mitte Woche mit Aufräumarbeiten loszulegen. Nach aktuellem Bericht hat der Sturm die Hälfte der Jahresnutzung (400'000 Kubikmeter Holz) geworfen. Trotzdem ist der Schaden weniger schlimm als während des Orkans Lothar 1999. Die Sturmholzmenge war damals zehnmal grösser.
Der Tierpark Dählhölzli, der schwer von Burglind getroffen wurde, öffnet seine Tore am Dienstag wieder für die Öffentlichkeit. Davor müssen noch letzte Schäden beseitigt und allenfalls noch bestehende Gefahren eliminiert werden.
50 beschädigte Bäume im Tierpark Goldau
Im Kanton Schwyz legte der Sturm einen Fünftel der Jahresnutzung zu Boden - das entspricht rund 25'000 Bäumen, berichtet der «Bote der Urschweiz». Glücklicherweise handelt es sich jedoch mehrheitlich um gebrochenes und nicht um geworfenes Holz. Gebrochenes Holz kann in der Industrie und als Wärmelieferant gut gebraucht werden. Die Gemeinde Arth wurde am schlimmsten getroffen. Im Tierpark wurden 50 Bäume wurden geknickt oder entwurzelt. Dabei wurde ein Kranichmännchen erschlagen. Die Bäume werden derzeit zersägt. (noo/man)
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