Das Team des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) wird vor allem im Südwesten Haitis im Einsatz stehen, wo die Not am grössten ist. Seit Beginn der Naturkatastrophe sind bereits rund 15 Schweizer Experten vor Ort, wie das Aussendepartement (EDA) in einer Mitteilung schreibt.
An Bord des Bundesratsflugzeuges ist auch Material zur Wasseraufbereitung. Damit soll die Entstehung einer Cholera-Epidemie verhindert werden, da viele Brunnen kontaminiert sind. Konkret werden 20 Maschinen zur Herstellung einer Chlorlösung nach Haiti gebracht, um Menschen vor der Übertragung von Krankheiten zu schützen.
In der Stadt Port-à-Piment haben die Schweizer Experten bereits 40'000 Tabletten zur Desinfektion des Wassers an 10'000 Menschen verteilt. Zudem profitieren 3000 Menschen in Port-Salut von einen System zur Verteilung von Wasser. Die Schweiz hat in der Dominikanischen Republik 5000 Planen gekauft. Diese sollen betroffenen Menschen als temporäres Dach dienen.
Koordiniert wird die humanitäre Hilfe durch die Schweizer Botschaft in Port-au-Prince und die haitianischen Behörden. Für die Massnahmen wendet die Schweiz bislang 2,5 Millionen Franken auf. Davon gehen 500'000 Franken an das Welternährungsprogramm (WFP) und 300'000 Franken an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK).
Beim Durchzug des Wirbelsturms «Matthew» durch Haiti am 4. Oktober waren nach offiziellen Angaben mindestens 546 Menschen ums Leben gekommen. Viele Orte wurden dem Erdboden gleichgemacht, die Überlebenden haben kaum etwas zu essen. Darüber hinaus droht eine neue Cholera-Epidemie. Nach UNO-Angaben sind 1,4 Millionen Menschen auf Nothilfe angewiesen.
Die UNO hatte die internationale Gemeinschaft zu Nothilfezahlungen in Höhe von 120 Millionen Dollar aufgerufen, um den Menschen im Katastrophengebiet in den nächsten drei Monaten unter die Arme greifen zu können. Bisher sind aber erst zwölf Prozent der Summe eingegangen.
Der bitterarme Karibikstaat hat sich noch immer nicht von den Folgen des verheerenden Erdbebens des Jahres 2010 erholt, weshalb die erneute Naturkatastrophe die Menschen dort besonders hart trifft.
Auch die Glückskette will den Betroffenen in Haiti helfen. Deshalb ruft die Organisation dringend zum Spenden auf. Bis am Montagmittag gingen laut Angaben auf ihrer Website über drei Millionen Franken an Spenden ein.
Die Glückskette hatte vor zwei Wochen bereits eine Million Franken Nothilfe gesprochen und damit sieben Partnerorganisationen vor Ort mobilisiert. Das Geld wird vor allem für Notunterstände, sauberes Trinkwasser und Hilfsmittel für provisorische Reparaturen zur Verfügung gestellt.
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