«So, jetzt muss Papa innerhalb von zwei Tagen komplett alles umorganisieren», nervt sich ein deutscher Tourist auf Facebook. Der Grund: Der Start für die Skisaison in Morgins VS wurde verschoben.
Wie dem deutschen Touristen geht es vielen: Sie haben Winterferien gebucht und Frühlingsferien vor sich. In den höheren Lagen sind die Pisten zwar befahrbar, viele Skigebiete warten aber noch immer auf den Schnee.
Blick.ch hat nachgefragt, was Feriengäste in dieser Situation für Möglichkeiten haben.
Zahlt die Versicherung bei Schneemangel?
Der Kunde kann den Schneemangel nicht über eine Reiseversicherung geltend machen, heisst es bei der Axa Winterthur. Wetterfaktoren können nur über eine Schlechtwetterversicherung abgegolten werden. Nicht alle Versicherer bieten diese an.
Gibts bei fehlendem Schnee Preisnachlass im Hotel?
Kaum. Zumindest nicht zwischen Weihnachten und Neujahr. «In dieser Zeit haben wir viele Langzeitgäste. Die Hotels sind fast ausgebucht», sagt Ernst Wyrsch, Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden zu Blick.ch. Und Daniela Bär von Schweiz Tourismus ergänzt: «Für diese einschneidende Massnahme ist es noch zu früh. Bleibt es bis Silvester in den Bergen grün, spitzt sich die Situation aber definitiv zu.» Sprich: Nach Silvester könnte sich die Rabatt-Anfrage beim Hotel lohnen.
Gibts einen Rabatt, wenn nicht alle Skilifte laufen?
«Wenn mehr als die Hälfte der Lifte stehen, gibt es bestimmt einen Preisnachlass», sagt Wyrsch. «Je mehr Lifte zu sind, desto grosszügiger zeigen sich die Anbieter.»
Ist es Irreführung, wenn Skigebiete mit Schnee werben?
Auch Schweiz Tourismus wirbt auf der Homepage mit «zauberhaften Schneelandschaften». Dass damit bei den Touristen falsche Hoffnungen geweckt werden, findet Sprecherin Bär nicht. «Die Schweiz wird dem Ideal schneeweisser Landschaften am ehesten gerecht. Wir machen niemandem etwas vor. Die Klimaerwärmung ist in aller Munde, von der Schneesicherheit mussten wir uns verabschieden.»
Gibts Alternativen zum Programm auf der Piste?
Eine Vielzahl von Hotels in den Schweizer Bergen haben Wellness-Bereiche. Wer kein Spa mag, kann beispielsweise eine Winterwanderung machen, an einer Küchenparty oder einem Kochkurs teilnehmen, oder einen Tag im Museum oder Hallenbad verbringen. Ein Rahmenprogramm neben der Piste gehört bei den meisten Skigebieten ohnehin dazu, heisst es bei Schweiz Tourismus.
Wie stehen die Chancen, dass es doch noch schneit?
In Graubünden sind die Hoteliers noch nicht nervös. «Die Nervosität kommt erst ab Januar und das Wetter sagt bis dahin Schnee voraus», zeigt sich der Bündner Hotelleriesuisse-Präsident zuversichtlich. Und auch für Schweiz Tourismus beginnt die klassische Winterzeit erst: «Die Hoffnung auf Schnee stirbt zuletzt.» (mad)