Streit um Dienstwaffe
FDP lanciert Petition für bewaffnete Polizei

Die Grünen in Lausanne wollen Uniformierten die Waffe wegnehmen. Der Freisinn reagiert und trägt das Thema auf die nationale Bühne.
Publiziert: 26.01.2025 um 09:06 Uhr
1/4
Mit oder ohne? Polizeipatrouille in Lausanne.
Foto: keystone-sda.ch
Bildschirmfoto 2024-04-02 um 08.40.24.png
Reza RafiChefredaktor SonntagsBlick

Der Entscheid sorgt landesweit für Diskussionen: Das Lausanner Stadtparlament hat beschlossen, dass nur noch «ein kleiner Teil» der rund 500 Polizistinnen und Polizisten Waffen tragen soll. Das Ansinnen brachten die Grünen mit einem Vorstoss ein. Nur wer im Fall einer Schiesserei oder eines anderen Gewaltverbrechens eingreifen muss, argumentiert die Partei, soll noch eine Dienstwaffe tragen.

Zwar gab es bereits in der Vergangenheit ähnliche Pilotprojekte, doch sendet dieses Vorhaben ein klares Signal aus, das auf Widerstand stösst – erst recht in diesen Tagen, in denen die Politik vermehrt auf Sicherheitsthemen setzt und die Welt aufgerüstet. Der zuständige freisinnige Stadtrat in Lausanne VD, der die Massnahme umsetzen muss, sagt: «Niemand will, dass ein Polizist seine Dienstwaffe benützt. Aber er muss im Notfall eine Waffe zur Verfügung haben.»

Die FDP will nun das Thema auf die nationale Bühne bringen und lanciert eine Petition gegen das Lausanner Verdikt. «Nein zum links-grünen Angriff auf die Polizei. Nein zur Entwaffnung!» lautet der ungewohnt schrille Slogan, mit dem die Partei unter Präsident Thierry Burkart mobilisiert. «In einer Zeit, in der Gewalt, Terroranschläge und Femizide zunehmen, darf unsere Polizei nicht entwaffnet werden», heisst es auf der Homepage, welche die FDP gestern aufgeschaltet hat. «Wir fordern: Die Polizeikräfte müssen jederzeit in der Lage sein, schnell und effizient auf lebensbedrohliche Situationen zu reagieren – für die Sicherheit der Bevölkerung und zum eigenen Schutz.»

Wie der Streit im Waadtland ausgeht, ist offen – sicher ist, dass sich die FDP und die Grünen um eines der drängendsten Themen der Gegenwart streiten.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?