Streit am TV eskaliert
Vorsicht, bissige Hundetrainer!

Keine Angst, er will nur spielen! Was Hündeler jeweils sagen, wenn ihr Vierbeiner ungebremst und mit fletschenden Zähnen auf jemanden zurennt, traf im «Club» nicht unbedingt zu.
Publiziert: 29.05.2008 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:11 Uhr
Von Peter Padrutt und Gabriela Battaglia

Entzündet hat sich der jüngste Hündeler-Streit an einer kurzen Sequenz in der SF-Sendung «Leben live». Heini Meier (63), europaweit gepriesener Hundeflüsterer, zieht einen Vierbeiner mit Kettenhalsband etwas unsanft in den Kofferraum eines Autos.

Journalist Roman Huber ereifert sich über die Szene. In der Zeitung «Sonntag» attackiert er Meier.

Seither zerfleischen sich die beiden Hundefreunde. Meier verklagt Huber wegen Verleumdung. Der wiederum schart 120 Gleichgesinnte um sich – zusammen verklagen sie den Hundecoach und das Schweizer TV wegen Tierquälerei.

Im «Club» kommt es am Dienstag zum Showdown: Da werden die Zähne gefletscht. Huber hat eine Kynologin und die Leiterin eines Hundeheims als Verstärkung. Auf der Seite von Meier sitzen Dokufilmer Andreas Moser und TV-Satiriker Frank Baumann.

Da wird markiert und gekläfft. Gedroht und gejault. «Gewalt fängt an, wenn man am Hund rumrupft», weiss Journalist Huber. Hundeflüsterer Meier findet das den absoluten Gipfel: «Dann könnte sich niemand mehr auf ein Ross setzen.»

Tierdokufilmer Andreas Moser ist nach der Sendung frustriert: «Die Auseinandersetzung, was richtig und falsch ist für den Hund, hat jetzt den Charakter eines Religionskrieges.»

Hunde gerieten immer wieder ohne böse Absicht in Situationen, die viel schimmer seien. «Die Diskussionen über diese Szene aus ‹Leben live› sind Verhältnisblödsinn.»

Ganz anders Kynologin Dina Berlowitz: «Wenn ein Hund so unter Stress gesetzt wird, ist das nicht tiergerecht.» Das sei das Prinzip der Gehirnwäsche.

Frank Baumann und sein Hund Bostitch zwicken genüsslich dazwischen: Der TV-Satitiker demonstriert, was beste Hundeschule ist. Seine putzige Kromfohrländerin flippt völlig aus, wenn sie die Stimme von Bundesrat Moritz Leuenberger hört. Und eine Wurst frisst Bostitch nicht, wenn sie von der Migros oder vom Coop kommt.

Hundeflüsterer Heini Meier ist aufgelöst. «Ich mache den Job nun 36 Jahre. Ich überlegte mir, alles hinzuschmeissen.» Gestern bekam der Hundeflüsterer aber unzählige positive Mails und SMS. «Alle schrieben mir: Herr Meier, bleiben Sie Ihrer Linie treu!»

Sanft oder hart. Seit dem «Club» sind die Hündeler noch ratloser. Wer sich ab September einen Hund zutut, muss einen Ausbildungskurs absolvieren – in Theorie und Praxis.

Biologe Moser ist besorgt: «Wenn jetzt so ein Klima herrscht, wird es für jeden Hundehalter äusserst schwierig, sich zu orientieren.»

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Kurspflicht kommt
Wer einen Hund kaufen will, muss vorher Kurse absolvieren. So will es der Bundesrat.
Die vom Bund verordnete Ausbildungspflicht gilt ab 1. September. Künftige Hundehalter sollen so über die Bedürfnisse ihres Vierbeiners und sein Verhalten besser Bescheid wissen und auch Risikosituationen erkennen lernen. Selbst Hundecoaches sollen in die Pflicht genommen werden. Auch um Abzockerei zu verhindern. «Wir setzen uns sehr für Qualitätskontrollen bei den Kursanbietern ein», sagt die Zürcher Kantonstierärztin Regula Vogel. Diese Anforderungen sind aber noch nicht festgelegt. Die Kurspflicht dürfte das Geschäft mit dem Hund weiter ankurbeln.
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